"35 Minuten habe ich das Glück auf dem Gipfel des Mount Everest genossen. Es hat geschneit, kaum Aussicht, aber es war ein erhebendes Gefühl, auf dem höchsten Berg der Welt zu stehen. Ein Wermutstropfen war nur, dass ich den Gipfel nicht mit meinem Mann Ralf Dujmovits teilen konnte. Ich habe in diesen Minuten ganz fest an ihn gedacht – er war in meinem Herzen mit auf dem Gipfel.
Ralf hat menschliche Größe und Stärke gezeigt, als er auf den Aufstieg zum Gipfel verzichtete, auf 8300 Metern zurückblieb, mich aber bestärkte, es ohne ihn zu versuchen.
"Mein Aufstieg zum Gipfel dauerte 8.45 Stunden"
Eine Entscheidung der Vernunft, die ihm schwergefallen ist. Ralf hatte nach einer Verkühlung in den letzten Nächten kaum ein Auge zugetan, die Gefahr beim anstrengenden Aufstieg in einen Sekundenschlaf zu verfallen, wäre groß und lebensgefährlich gewesen.
8.45 Stunden hat mein Aufstieg zum Gipfel gedauert, den ich oben mit vier Italienern genossen habe. Nach dem viereinhalbstündigen Abstieg sind Ralf und ich uns dann endlich voller Freude in den Armen gelegen. Gemeinsam sind wir noch bis ein Uhr früh Richtung Basislager abgestiegen. Nach einem anstrengenden und aufregenden Tag bin ich todmüde, aber ungemein glücklich in den Schlafsack gekrochen.
"Bin derzeit von einer Yak-Herde umringt"
Jetzt, während meines Telefonats mit der 'Krone', bin ich von einer Herde Yaks umringt. Sie blöken und stupsen mich an – es scheint, auch sie freuen sich mit mir.
Ich sehne nun einige ruhige Tage herbei, um die Erlebnisse am Mount Everest verarbeiten zu können, um in mich hineinzuhorchen. Erst dann entscheide ich, wann ich den K2, meinen 14. und letzten ausstehenden Achttausender, angehe. Entweder noch im heurigen Sommer oder im nächsten Jahr.
Herzlich danken will ich den vielen Menschen, die mir so fest die Daumen gedrückt haben. Sie haben mir viel Kraft gegeben. Danke allen!"
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