Rupertikirtag

Eine Frau am Zug und 130 motivierte Standler

Salzburg
21.09.2019 08:15

Der Rupertikirtag in der Altstadt ist eröffnet: Vize-Bürgermeisterin Barbara Unterkofler schlug gekonnt das erste Fassl an, und somit ist das Bier bis inklusive Dienstag in aller Munde.

Dass der Rupertikirtag bei Einheimischen wie Zua’grasten gleichermaßen beliebt ist, weiß Otto Filippi nur allzu genau. „Zu uns kommen auch viele Asiaten. Denen serviere ich dann eine Bratwurst. Bis sie dann im Magen landet, haben sie sie mindestens sech Mal fotografiert“, lachte der Innungsmeister der Fleischer Freitag Mittag bei der Eröffnung des 43. Treiben.

Die Salzburger greifen allerdings lieber zur G’schwollenen. Klar, so ist die Wurst ohne Haut doch was Rares. „Sie wird ausschließlich für den Kirtag produziert!“

Ebenso die Weisse. Durch das Spezialmalz ist das Weißbier aus der Brauerei in Schallmoos mit 5,6 Prozent nicht nur kräftiger. „Es hält auch jung und macht eine g’schmeidige Haut. Dafür bin ich der beste Beweis“, tönte Wirt Peter Huber, der am Kirtag schon dreißig Jahre vertreten ist.

Ein kleines Jubiläum feiert mit 15 Jahren auch der Stand der Salzburger Jägerschaft. Am Residenzplatz wird man mit Wildbret nicht nur verköstigt, sondern auch selbst zum Kochen angeregt. „Die Zubereitung ist eigentlich Kinderleicht. Das Fleisch drei Minuten anbraten mit Rotwein ablöschen, Pfeffer, Salz und basta“, verrieten Sepp Erber und Birgit Eberlein. „Außerdem ist Wild gesund und verleiht Kraft, so dass man fünf Tage Rupertikirtag ganz locker schafft.“ Gut so! So gilt es doch 130 Stände von der Kunstschmiede Wieshofer aus Goldegg über den Drechsler Meisl bis hin zur Weberei Weiß zu erkunden.

Handwerks- und Braukunst am Kirtag
Ein Abstecher lohnt sich auch bei der Familie Sigl. Sie schenkt unweit des Residenzbrunnen schon seit 1978 Trumer Bier ein. Nebst dem Gerstensaft wird selbstverständlich auch Wein kredenzt. „Egal ob der ,Puszta libre!’ von Claus Preisinger oder der ,Pamhogna’ vom Weingut Andert – beide sind äußerst süffig“, betonte Fabian Sigl.

Na dann, gilt es sich schon vor dem Genuss mit einem Schweinsbratwürstel von Metzger Brandstätter aus Obertrum zu stärken.

Wer’s gern Süß mag, der ist bei der Bäckerei Bauer goldrichtig. Auf ihrem Stand am Alten Markt werden die Schaumrollen live zubereitet. „Rollen, backen, füllen, genießen, lautet bei uns die Devise“, lachte Chefin Karin Bauer. Wie viele pro Tag über die Pudel gehen bleibt Betriebsgeheimnis. Nachdem aber drei starke Männer anpacken, ist davon auszugehen, dass es eine ganze Menge sind.

Eine starke Frau reichte hingegen aus um gestern im Festzelt am Domplatz das erste Fassl anzuschlagen. Vize-Bürgermeisterin Barbara Unterkofler holte acht Mal kräftig aus und die Sache war erledigt. Der Ratschlag von Hanswurst, nicht mit beiden Händen, sondern nur mit einer zuzuschlagen hat sich somit ausgezahlt. „Ich hab ihr, falls es Spritzen sollte, noch geraten ein zweites Dirndl einzupacken, aber das hat sich Gott sei Dank erübrigt“, lachte ihr Mann Peter Unterkofler.

Apropos Gott: Selbstverständlich war auch der Erzbischof Franz Lackner zugegen und ließ es sich nicht nehmen zu predigen. „Ich möchte nur daran erinnern, dass es der Heilige Rupert war, dem wir dieses Fest zu verdanken haben“, schmunzelte er.

Die alljährliche Wutrede von Kabarettist Peter Blaikner blieb, wie berichtet aus. Er wurde zu spät angefragt.

Tina Laske
Tina Laske
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