„Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel spürt, und die letzte, die gegen ihn noch etwas tun kann“, stellt Wolfgang Anzengruber zur Beginn der dreitägigen Tagung in Fuschl klar.
Gemeinsam mit Siemens-Boss Wolfgang Hesoun fordert er daher eine „zweite industrielle Revolution“ bei der nicht nur Effizienzsteigerung, intelligente Gebäude und Mobilität Österreich eine Vorreiterrolle in der Energiewende sichern soll: Geht es nach den beiden Konzernlenkern, soll Wasserstoff den Einzug in die Industrie finden.
Das erste Pilotprojekt von Verbund und Siemens zur Herstellung des sogenannten grünen Wasserstoffes aus erneuerbaren Energien geht noch heuer am Gelände des Stahlkonzerns Voestalpine in Linz in Betrieb: „Den ersten Wasserstoff mittels Elektrolyse werden wir bereits Ende des Jahres herstellen“, so Anzengruber. Der Vorteil: Der Wasserstoff wird vor Ort hergestellt, Transportkosten fallen weg. Zudem kann er bei Bedarf wieder in Strom umgewandelt werden. Alles in allem ein klimaneutraler Brennstoff. Der Verbund-Chef sieht den Einsatzbereich klar in der Industrie und nicht in der Mobilität.
Die Infrastruktur wird eine Herausforderung
Für Anzengruber ist eine CO2-Bepreisung unumgänglich und wird auch in Deutschland schon stark diskutiert. „Vor allem muss CO2-Vermeidung billiger sein als Straf-Zertifikate.“ Ein Teil der Einnahmen soll in die Forschung laufen, denn noch sind die Kosten sehr hoch. 45 Prozent der CO2-Emissionen stammen übrigens aus der Industrie. Künftig gilt es viele Herausforderungen bis zum endgültigen Produkt zu meistern. Bei der Herstellung selbst wird eine große Menge an Strom benötigt und es muss eine komplett neue Infrastruktur geschaffen werden. Partnerschaften werden so eine noch wichtigere Rolle spielen als bisher.
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