„Krone“-Schiedsrichter

Wahlkampf wie Kabarett: Ruf nach höherem Niveau

Medien
18.09.2019 19:00

Viel Kritik, aber auch Unterhaltsames brachte die Diskussion der „Krone“-Wahlkampfschiedsrichter bei Katia Wagner im „Brennpunkt“-Studio am Mittwochabend. Zusammen mit „Krone“-Chefredakteur Klaus Herrmann analysierten die „Schiris“ Ulrike Kriegler, Heinz Sichrovsky und Thomas Schäfer-Elmayer das bisherige Verhalten der einzelnen Parteien im Wahlkampf. Neben den Ursachen und Auswirkungen der zahlreichen Schmutzkübel-Kampagnen ging es auch um die „Kabarettreife“ und das „Niveau“ einzelner Politiker.

(Bild: kmm)

Zehn Rote, sieben Gelbe und zwei Grüne Karten haben die Wahlkampf-Schiris bis jetzt an verschiedene Politiker verteilt. Dabei ist das Vergeben von Roten oder Gelben Karten für diverse Schmutzkübel-Kampagnen heutzutage gar nicht so leicht, meint „Krone“-Chefredakteur Klaus Herrmann: „Durch Social Media und Internet hat man heute Millionen Varianten, wie etwas an die Öffentlichkeit transportiert werden kann, sodass man am Ende gar nicht weiß, wer genau dahintersteckt.“ Der Wahlkampf sei zudem geprägt von einem ständigen „Hin und Her“ der Spitzenkandidaten, was die Täter- bzw. Opferrolle betrifft. Das ist auch der Grund, warum die „Krone“ dieses Schiedsrichter-System eingeführt hat.

Kriegler: „Wen interessiert’s?“
„Stimmung für oder gegen jemanden zu erzeugen, ist ein beliebtes Instrument“, meint Schauspielerin und Kabarettistin Ulrike Kriegler. Für sie zählen bei Polit-Diskussionen nur Fakten, sie erteilt Dirty Campaigning daher eine Absage. Das Foto von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, auf der man sie in einem teuren Lokal in Saint-Tropez sieht, fällt für Kriegler unter die Kategorie „Wen interessiert’s?“: „Ist doch klar, dass die Chefin der Sozialdemokraten gutes Geld verdient. Und wenn sie in Saint-Tropez gut essen geht, ist das ihre Sache.“

Sichrovsky von Gerüchten „hellauf begeistert“
Für Heinz Sichrovsky ist die aktuelle Wahlkampf-Situation äußerst unterhaltsam. Er zeigte sich „hellauf begeistert“ von den vielen Gerüchten um die Spitzenkandidaten und hat bereits einige Rote Karten verteilt - sowohl für die Kampagne gegen Rendi-Wagner als auch gegen die SPÖ selbst, als ein ÖVP-Wahlsackerl verbrannt wurde und das Video davon im Internet veröffentlicht wurde.

Schäfer-Elmayer: „Nicht auf Niveau anderer begeben“
„Benimm-Papst“ Thomas Schäfer Elmayer bezeichnet das Verhalten einzelner Parteien als teilweise „kabarettreif“. Wie die anderen Schiedsrichter sieht er Schmutzkübel-Kampagnen als eher destruktiv an und warnt außerdem vor dem „Spiel mit Emotionen“. Der Wut-Rede von Ex-Innenminister Herbert Kickl am FPÖ-Parteitag erteilt er daher klar die Rote Karte: „Auch wenn jeder Politiker viel einstecken muss, sollte man sich nicht auf das Niveau anderer begeben.“

Wie schmutzig ist dieser Wahlkampf? Vergessen Politiker im Eifer des Gefechts Anstand und Sitte? Diskutieren Sie im krone.at-Forum oder auf Twitter und Facebook unter dem Hashtag #brennpunkt mit!

Sämtliche Ausgaben unseres Talk-Formats „Brennpunkt“ - immer mittwochs ab 19 Uhr hier auf krone.at und um 22 Uhr im TV bei n-tv Austria - mit Moderatorin und Kolumnistin Katia Wagner zum Nachsehen sowie Highlight-Videos finden Sie unter krone.at/brennpunkt.

Markus Steurer
Markus Steurer
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