Neue Spitzenposition

Karrieresprung für Siemens-Chefin Brigitte Ederer

Österreich
04.05.2010 11:40
Karrieresprung für Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer: Mit 1. Juli 2010 soll sie die Leitung des Personalressorts und die Betreuung der Region Europa des Konzerns mit Hauptsitz München übernehmen. Zudem wird sie Aufsichtsratsvorsitzende in Österreich. Damit ist die mächtigste Geschäftsfrau des Landes und ehemalige Wiener Lokal- und SPÖ-Europapolitikerin in die globale Top-Liga der Firmenlenkerinnen aufgestiegen.

Wer ihr an der Vorstandsspitze in Österreich nachfolgt, ist noch offen, soll aber in den nächsten Wochen geklärt werden, hieß es von Siemens Österreich. Ederer löst in München Siegfried Russwurm ab, der wiederum in die Industriesparte von Siemens wechselt und dort Heinrich Hiesinger ablöst, der ThyssenKrupp-Chef wird. Ederer wäre die zweite Frau in der Führungsspitze neben der für den Einkauf zuständigen Barbara Kux. Ederer wollte sich zu ihrem neuen Job nicht äußern, das werde erst nach dem Wechsel nach München der Fall sein, so Pressesprecher Harald Stockbauer.

"Eine Bank mit angeschlossenem Elektroladen" - so wird Siemens oft betitelt. Die Münchner verfügen traditionell über ausgezeichnete Kontakte zur Politik und damit zu Staatsaufträgen, mussten aber in der jüngeren Vergangenheit eine deutliche Imagedelle hinnehmen. Das Unternehmen stand im Zentrum einer Schmiergeldaffäre, deren Spuren auch nach Wien führten. Die leidige Angelegenheit beschäftigt Siemens nun schon seit dem Jahr 2007, erst kürzlich wurden zwei Manager zu bedingten Strafen verurteilt.

Softwaresparte SIS als "Großbaustelle"
Eine weitere Baustelle ist der Personalabbau in der Softwaresparte SIS des Technologiekonzerns. Die Streichung von 4.200 Arbeitsplätzen soll die Sparte mit einem Jahresumsatz von zuletzt 4,7 Milliarden Euro auf den endgültigen Abschied vorbereiten, wie das Unternehmen kürzlich mitteilte. In Österreich werden 1.500 Jobs ausgegliedert. Dies hat in der Vergangenheit zu heftigen Protesten der Belegschaft geführt, derzeit schwelt der Konflikt dahin. Für Ederer besonders unangenehm, gehörte sich doch viele Jahre der Spitze der Sozialdemokratie an. Die Vorzeigemanagerin wurde seit ihrem Wechsel in die Privatwirtschaft für mehrere Top-Jobs gehandelt, unter anderem auch als ÖBB-Chefin.

Die Münchner sind in drei Sektoren aktiv: Gesundheit, Energie und Industrie. Mehr als die Hälfte des Umsatzes von insgesamt 77,3 Milliarden Euro (2008) wird in der Region Europa, GUS, Afrika erzielt. Für heuer erwartet Siemens im 1. Quartal einen rückläufigen Auftragseingang und einen stabilen Gewinn. Insbesondere das Neugeschäft mit Kraftwerks-und Energietechnik laufe derzeit zäh. Die Erlöse würden vor allem von der Medizintechnik und dem hohen Auftragsbestand in der Energietechnik stabilisiert. Zudem erhole sich das Industriegeschäft teilweise.

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