Kinder quietschen vergnügt: Die einen turnen auf blauen Matten, andere sind schon fleißig am Basteln. Julia Grießmaier gewährt einen Einblick in den Alltag im ASKÖ-Feriencamp in Graz-Eggenberg. Vormittags arbeitet sie im Büro, nachmittags betreut sie gemeinsam mit drei anderen Kollegen etwa 30 Fünf- bis Zehnjährige.
„Die Jungs lieben Fußball, die Mädchen malen lieber“, schmunzelt die 23-jährige Sportstudentin. Die Kinder können sich aussuchen, was sie lieber machen wollen. Zur Verfügung stehen ein riesiger Spielraum, die Turnhalle, der gegenüberliegende Park und das Stadion. „Sie finden hier schnell neue Freunde“, erzählt die Betreuerin.
Manche Sprösslinge bleiben nur eine Woche, andere drei bis vier. Die Eltern holen sie nach dem Mittagessen oder am Abend ab. „Die meisten Kinder wollen wieder kommen“, sagt Julia; „Und ich auch! Die Arbeit ist zwar anstrengend, aber sie gefällt mir sehr.“
Wohin mit den Kindern im Sommer?
Diese Art der Ferienbetreuung ist sehr beliebt, einige Personen sind stets auf der Warteliste. „Es gibt viele Eltern, die sehr froh sind, dass es uns gibt. Sie wüssten nicht, wo sie ihre Kinder sonst in den Ferien unterbringen können“, berichtet Grießmaier. Eine Herausforderung, vor der die meisten Berufstätigen stehen.
Barbara Winkler kennt das Problem: „Mein Mann und ich sind beide in Elternteilzeit, und trotzdem schaffen wir es kaum.“ Die „Krone“-Journalistin arbeit drei Tage in der Woche, ihr Partner vier. „Clara ist sechs Jahre alt. Im Juli war sie noch im Kindergarten, jetzt sind vor allem die Großeltern im Dauereinsatz.“
„Ohne Großeltern wäre es nicht zu schaffen“
Wie sie die großen Ferien im nächsten Jahr organisieren wird, weiß sie noch nicht. Im Gegensatz zum Kindergarten bietet die Schule nämlich keine Sommerbetreuung an. „Ich merke schon, dass die Ferien wichtig für die Kinder sind, weil sie Ruhephasen brauchen – aber für die Eltern sind sie eine große Herausforderung“, sagt Winkler. Diverse Camps sind oft sehr teuer oder überlaufen.
„Wir verzichten bewusst zum Wohle des Kindes auf das Finanzielle, aber es müsste sich unbedingt seitens der Politik etwas tun!“ Eine Ansicht, die auch ihre Freunde vertreten. Die Journalistin ist dankbar: „Ohne Claras Großeltern würden wir es nicht schaffen!“
Melanie Tengg, Kronen Zeitung
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