Konnte nicht zahlen

Weißwurstparty in Going brachte Mann fast ins Gefängnis

Tirol
22.04.2010 17:22
Jede Menge hochkarätige Prominenz tummelt sich vor dem Hahnenkammrennen Jahr für Jahr bei der Weißwurstparty beim Stanglwirt in Going. Das wollte sich ein Geschäftsmann aus Oberösterreich zunutze machen, um Kontakte zu knüpfen. Leider war der Mann pleite, konnte nicht zahlen und wäre nun fast im Gefängnis gelandet.

Das "Who is Who" aus Sport, Wirtschaft, Kultur und Politik tummelte sich heuer schon zum 19. Mal bei Kaspar Hausers Weißwurstparty beim Stanglwirt in Going. Diese Party hat sich mittlerweile zu einem der bedeutendsten "Adabei"-Termine beim Kitzbüheler Hahnenkammrennen gemausert. 

Ein 29-jähriger Geschäftsmann aus Oberösterreich, der Waren aller Art zwischen Österreich und Spanien vertreibt, wusste das schon vor drei Jahren. Unbedingt und um jeden Preis wollte er 2006 mit seiner Belegschaft dort mitmischen. Auf gesellschaftlich und wirtschaftlich höchster Ebene. Um von den Kontakten, die man dort knüpfen kann, voll zu profitieren.

Die Bretter, die beim Stanglwirt nicht nur für jeden Möchtegern-Promi die Welt bedeuten, sind allerdings für "Pleitegeier" ein rutschiger Boden. Der Angeklagte, der am Donnerstag am Innsbrucker Landesgericht vor Richterin Irene Pfisterer stand, war damals nämlich zahlungsunfähig. 

Die Anzahlung von 3.000 Euro für Weißwurstparty, Essen, Trinken und Übernachtung für sich und seine Belegschaft hatte der Mann, der wirtschaftlich knapp vor dem Konkurs stand, gerade noch "derschnauft". Weitere 7.324 Euro blieb er schuldig, weil seine Bank seinen Kreditrahmen längst drastisch verringert hatte.

Sechs Monate bedingte Haft
Der einschlägig Vorbestrafte redete zu Beginn des Prozesses noch großspurig herum. Sprach von "Missverständnis und Irrtum der Buchhaltung". Letztlich sah er aber ein, dass ihm nur ein Geständnis vor der Haft retten würde. Er "schluckte" auch die mittlerweile explodierten Kosten von 12.336 Euro. Und akzeptierte das Urteil: Sechs Monate bedingte Haft plus 4.800 Euro Geldstrafe.

von Hans Licha, Tiroler Krone
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