Ein Lokalaugenschein

Die Rettungsschwimmer vom Eggenberger Bad

Steiermark
21.07.2019 07:46
Mehr als 3000 Badegästen tummeln sich zu Spitzenzeiten im beliebten Grazer Bad, der Eggenberger Auster. Wo sich die Menschen eigentlich abkühlen wollen, gehen die Gemüter aber immer wieder hoch. Meistens aufgrund von Alkohol. Doch zum Glück sorgen Bademeister Milosic und sein Team sogleich wieder für Ruhe. „Krone“-Redakteurin auf Lokalaugenschein.

Bademeister Milošič (40) läuft nicht wie David Hasselhoff in der Kult-Serie Baywatch den ganzen Tag mit lässig in den Nacken gelegter Boje in der Grazer Auster umher. Stattdessen schweift sein Blick unermüdlich, aber gelassen umher, um im Notfall sofort eingreifen zu können. Etwa 100 Badegäste tummelten sich beim „Krone“-Lokalaugenschein im beliebten Grazer Freibad in Eggenberg. „Noch recht wenig. Zu Spitzenzeiten haben wir über 3000 Leute da“, erzählt der 40-Jährige. Dann kann es stressig werden. „An nur einem Tag hatten wir eine Schlägerei unter Jugendlichen, einen Armbruch beim Trampolinspringen und einen Nasenbeinbruch nach einem Köpfler.“

Von eigener Security beschützt
Erst vor Kurzem wurde ein Bademeister zum Lebensretter. Beim Schwimmen wäre ein Mann beinahe ertrunken. Zuvor hatte er reichlich Alkohol getrunken. „Er ist uns schon länger aufgefallen.“ Der Alkoholkonsum mancher Gäste macht der Badeaufsicht immer wieder Probleme. Nicht nur, dass er Gefahren birgt für die Leute selber, manche werden auch aggressiv. „Im schlimmsten Fall werden die Gäste des Bades verwiesen. Das gilt für alle, die sich nicht an die Regeln halten“, erklärt Milošič. Im schlimmsten Fall droht ihnen sogar eine sommerlange Sperre für alle Grazer Bäder. „Kommt das zur Sprache, sind die Betroffenen aber gleich einsichtig“, lächelt der 40-Jährige. Wenn viel los ist, wird die Badeaufsicht zudem von einer eigenen Securitiy unterstützt.

Beruf so gewünscht
Milošič selbst hat seinen Traumjob gefunden. Schon mit 24 arbeitete er in seiner slowenischen Heimatstadt Ptuj als Bademeister. „Die Bezahlung war aber katastrophal. Also bin ich zum Militär gegangen. Schließlich hat sich die Stelle hier ergeben. Nun pendle ich Tag für Tag, Wochenende für Wochenende. Für meine Töchter ist das manchmal schwer, aber es geht nicht anders. Ich hab’ mir den Beruf einfach so sehr gewünscht!“

Was er sich von seinen Gästen erhofft: „Dass sie vor allem auf ihre Kinder gut aufpassen, sie ausreichend vor der Sonne schützen. Und Schwimmflügel bedeuten nicht, dass im Wasser nichts mehr passieren kann!

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