Causa Humanplasma

NADA leitet neues Verfahren gegen Pfannberger ein

Steiermark
20.04.2010 13:26
Gegen den bereits lebenslang gesperrten steirischen Ex-Radprofi Christian Pfannberger (Bild) hat die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA aufgrund der mutmaßlichen Verwicklung in die Humanplasma-Blutdopingaffäre ein Verfahren eingeleitet. Die NADA wirft dem Steirer auch die Weitergabe von verbotenen Substanzen an Sportler vor.

Laut Rechtskommission der NADA ist gegen den im November 2009 nach einem EPO-Vergehen als Wiederholungstäter auf Lebenszeit gesperrten Steirer seit dem 7. April ein Verfahren anhängig. Pfannberger soll laut Zeugenaussagen "in den Räumlichkeiten der Firma Humanplasma wiederholt Blutabnahmen zum Zwecke des Dopings im Sport" durchgeführt haben bzw. durchführen haben lassen. 

Dem 30-Jährigen wird aber noch mehr vorgeworfen: Aus dem Verfahren im vergangenen Herbst lägen auch Anhaltspunkte für einen weiteren Verstoß - nämlich die Weitergabe von verbotenen Substanzen an andere Sportler - vor. Diese seien damals aufgrund der ausstehenden Einholung weiterer Beweise noch nicht behandelt worden.

Lebenslang gesperrt
Der Ex-Staatsmeister, der im Jahr 2008 bei drei Ardennen-Klassikern mit drei Top-Ten-Plätzen für Aufsehen gesorgt hatte, musste bereits von 2004 bis 2006 wegen erhöhter Testosteronwerte eine Dopingsperre absitzen. Im März 2009 fiel eine Trainingskontrolle positiv auf das zum Blutdoping eingesetzte Hormon Erythropoetin (EPO) aus, was schließlich im November zur lebenslangen Sperre führte.

Sämtliche Vorwürfe gegen Pfannberger, der die lebenslange Sperre bei der Unabhängigen Schiedskommission beeinsprucht hat, werden nun wohl in einer gemeinsamen mündlichen Verhandlung vor der NADA-Rechtskommission Thema sein. Diese hat spätestens acht Wochen nach der endgültigen Entscheidung der Schiedskommission, der letzten Berufungsinstanz in Dopingsachen in Österreich, zu erfolgen.

Am Montag hatte die NADA angekündigt, gegen sämtliche in den Akten der Sonderkommission Doping der Kriminalpolizei vorkommenden Spitzensportler und Betreuer in den nächsten Wochen Verfahren einzuleiten. Humanplasma selbst hat eine Zahl von 30 Sportlern als Kunden von Blutabnahmen genannt.

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