Dossenweg in Gneis

Heute fällt Beschluss zum Bau von 230 Wohnungen

Salzburg
11.07.2019 08:14
Nach der Bebauung des Areals der alten Riedenburgkaserne ist es das größte städtebauliche Vorhaben der vergangenen Jahre: ÖVP, SPÖ, Grüne und FPÖ werden heute im Planungsausschuss grünes Licht für das Projekt in Gneis geben. Nach den Ferien will die Heimat Österreich den Architektenwettbewerb starten.

Eigentlich hätte das Projekt bereits vor einem Jahr auf Schiene gebracht werden sollen. Nach massiven Protesten der Anrainer starteten aber Stadt und Heimat Österreich als Bauträger im Juni des Vorjahres eine breite Bürgerbeteiligung. Ein Jahr später sagt Peter Wenger, Sprecher der Initiative Bürger für Gneis: „Nachdem die bestmögliche Lösung, dass nicht gebaut wird, keine Option ist, haben wir die zweitbeste Lösung gefunden.“

Gegenüber den ursprünglichen Plänen wurde das Projekt abgespeckt: Statt 280 seien nur mehr 230 Wohnungen geplant, teilt Stephan Gröger, Direktor der Heimat Österreich, mit. Die höchsten der insgesamt 17 Gebäude haben nicht mehr vier, sondern nur mehr drei Obergeschoße. Neben den Einfamilienhäusern, die an die knapp 2,9 Hektar große Baufläche angrenzen, wird sogar nur mit einem Obergeschoß geplant.

Alle Parteien sind dafür, Details aber noch offen

Im Vorfeld der heutigen Sitzung zeichnete sich ein einstimmiger Beschluss ab. „Die Anrainer sind mit dem Ergebnis zufrieden, städtebaulich kann man mit dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung weiterarbeiten“, sagt ÖVP-Klubchef Christoph Fuchs.

Die Vorsitzende des Planungsausschusses, Johanna Schnellinger (SPÖ), betont für ihre Fraktion: „Wir stehen dem Projekt sehr positiv gegenüber, auch weil wir beim Wohnbau für einen Nord-Süd-Ausgleich eintreten.“ Der grüne Planungssprecher Bernhard Carl lobt die „modellhafte Bürgerbeteiligung“. Ein grundsätzliches Ja kommt auch vom blauen Planungssprecher Robert Altbauer.

Allerdings gibt es auch Zwischentöne: Die Grünen stören sich daran, dass der Anteil der geförderten Mietwohnungen auf 50 Prozent gesenkt werden soll – ein Zugeständnis an die Heimat Österreich, nachdem die Zahl der Wohnungen insgesamt verringert wurde.

Und sowohl Fuchs, als auch Altbauer sehen die Beteiligung zweier Baugruppen problematisch. Dabei handelt es sich um Vereine, die sich in das Projekt einkaufen und dann ihren Anteil selbst verwerten und verwalten wollen. „Da braucht es mehr Transparenz, was wirklich passieren soll“, so Fuchs und Altbauer unisono.

Das Projekt im Detail

- Auf 28.916 Quadratmetern entstehen um 40 Millionen Euro netto 17 Gebäude mit einem bis drei Obergeschoßen.

- Die Zahl der Wohnungen wurde von 280 auf 230 verringert. Ursprünglich waren auch vierstöckige Gebäude geplant.

- Neben Wohnungen entstehen ein städtischer Kindergarten, Arztpraxen, Cafes und Nahversorgung.

- Erstmals wird die neue Widmungskategorie „Förderbarer Wohnbau“ verordnet.

- 56 Prozent der Gesamtfläche fällt in die Kategorie geförderte Miete – ursprünglich waren hier 75 Prozent geplant.

- 25,4 Prozent werden als Baurechtseigentum (eingeräumt auf 99 Jahre) verwertet. Kosten: 3800 Euro pro Quadratmeter.

- 18,6 Prozent sind „echtes“ Eigentum. Kosten: 4.600 Euro pro Quadratmeter.

- Baustart soll im Herbst 2020 sein. Die letzte Etappe soll 2023 abgeschlossen sein.

Wolfgang Fürweger
Wolfgang Fürweger
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