Seit sieben Jahren kommen Sherpas über ein Austauschprogramm, das Nepal-Experte Wolfgang Nairz (er kam gerade von seiner 70. Nepal-Reise zurück) mühevoll organisiert, nach Tirol. Auf Alpenvereinshütten werden die stets lachenden Sherpas bei normalem Lohn beschäftigt und gelehrt: Etwa im Wegebau oder wie man eine Hütte bewirtschaftet.
Mit dem in Tirol Erlernten sollen ihnen Chancen gegeben werden, in der Heimat Infrastruktur aufzubauen und zu Geld zu gelangen. Sherpa Pasang war zwei Jahre lang bei Ursula und Fritz Kostenzer in der legendären Falkenhütte am Fuße der mächtigen Laliderer Nordwand.
"Er war ein absoluter Gewinn für uns, jeder hatte ihn gerne", schwärmte das Wirts-Ehepaar und entschloss sich, zur Vertiefung der Freundschaft, im Vorjahr nach Nepal ins Heimatdorf von Pasang nach Choplung im Solo-Khumbu-Gebiet zu reisen.
"Was wir sahen war blanke Armut. Für uns einfach unvorstellbar", berichtet Kostenzer der "Krone". "Nach zwölfstündiger Autofahrt ab dem Flughafen und neunstündigem Zustieg erreichten wir das Dorf. Karge Hütten, offene Feuerstellen - so hat man in unseren Breiten vermutlich in der Steinzeit gehaust."
Bei den Gesprächen fand Kostenzer heraus, was den Menschen am meisten fehlt: Eine Schule! Also kaufte er einen Grund, auf dem eine Lehranstalt für 70 Schüler entstehen wird. Pasangs Wunsch war immer, einmal den Mount Everest zu besteigen. Jetzt sagt er: "Ich habe den Everest der Freundschaft erreicht."
von Günther Krauthackl, Tiroler Krone
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