02.07.2019 14:41 |

40 Jahre Seniorentanz

„Wenn sie tanzen, sind sie plötzlich wieder jung“

„Und eins, zwei, drei“: Beim 40-jährigen Jubiläum des Tiroler Seniorentanzes „Tanzen ab der Lebensmitte“ merkte man auf der Tanzfläche nichts vom Alter der Anwesenden.

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Das schönste ist für mich das Lachen“, beschreibt Tanzleiterin Andrea Jenewein ihre Tätigkeit. Als 1979 der Landesverband Seniorentanz Tirol gegründet wurde, erahnte niemand, dass er sich einmal zu „Tanzen ab der Lebensmitte“ entwickeln würde: Heute führen 58 Tanzleiterinnen und 3 Tanzleiter über 100 Gruppen in allen Bezirken Tirols.

Bewegung inklusive
Einer der wenigen Männer ist der 84-jährige Franz Kelz. In Axams leitet er eine Heimbewohner-Gruppe, die im Sitzen tanzt. Für ihn steht die Bewegung im Vordergrund: „Nach nur drei Monaten im Heim baut man schon enorm ab und die Gelenke werden immer schwächer – man muss die Bewohner überzeugen, dass ihnen die Tätigkeit gut tut.“ Gute Argumente gibt es vielerlei: Tanzen fördert Konzentration, Reaktion, Beweglichkeit, Koordination und Balance. Zudem wirkt es positiv auf Herz, Kreislauf, Stoffwechsel und Nervensystem. Trotz einfacher Schritte trainiert es außerdem das Gedächtnis. Landesvorsitzende Lisa Kreutz nennt Tanzen eine „überaus charmante Art des Ganzkörpertrainings“.

Auch Lachen hält fit
Doch nicht nur der sportliche, sondern auch der gesellschaftliche Aspekt ist bemerkenswert. Tanzleiterin Maria Niggas aus Neustift schildert: „Eine Frau bei mir im Kurs meinte einmal ,Komisch, beim Tanzen tut mir kein Hax’n weh’ und es ist wirklich so. Die Gruppe vergisst einfach für eineinhalb Stunden ihren Alltag.“ Tanzleiterin Anneliese Fuchs aus Hopfgarten fügt hinzu: „Je mehr die Partner abhanden kommen, umso mehr hat man das Bedürfnis, irgendwo hinzugehen, wo Frauen miteinander tanzen können, ohne auf Männer angewiesen zu sein.“ Das Verhältnis von Damen und Männern in Tirols Tanzgruppen beträgt derzeit ungefähr 1400 zu 60.

„Teil meines Lebens“
Jutta Sturmayr führte über 30 Jahre lang mit viel Leidenschaft Tanzgruppen. „Das Schönste war die Menschen mit Musik zu bewegen. Man konnte erleben, wie sie wieder jung wurden und aus sich herauskamen“, schildert die 83-Jährige. „Es hat mir auch Freude gemacht, die Menschen aus ihrer Isolation zu holen.“ Für ihre Tätigkeit wurde sie bei den Feierlichkeiten des 40-Jahr-Jubiläums zum Ehrenmitglied ernannt. Sie bedankte sich mit den Worten: „Ich habe es als Teil meines Lebens, nie als Mühe empfunden.“

Mirjana Mihajlovic
Mirjana Mihajlovic
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