Gelsen, Bremsen & Co.

Steirern droht ein Sommer mit vielen Quälgeistern

Steiermark
21.06.2019 07:30

Eine Billion Gelsen wird uns heuer überfallen, wurde jüngst vermeldet - Anlass, die nervigen Tiere unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis: Durch den Klimawandel und den heuer so frühen Frühling bringen es kleine Quälgeister (von der Gelse über die Kriebelmücke bis zur Bremse) auf mehr Nachkommen als üblich.

Fliegen, Wespen, Gelsen und Co.: Sie sind früher da. Sie sind in größeren Massen da. Und sie bleiben länger. Diesen Eindruck haben derzeit viele Steirer.

„Man darf nicht vergessen: Durch den Klimawandel ist das Sommerhalbjahr um zumindest 14 Tage länger geworden“, sagt Johannes Gepp, Präsident des steirischen Naturschutzbundes, der alles kennt, was in unseren weiß-grünen Gefilden kreucht und fleucht. Aber er betont: „Nur bei den wenigsten Arten ist Alarmstimmung angesagt. Und auch wenn uns manches nicht recht ist - alles hat seine Bedeutung und Berechtigung im ökologischen Kreislauf und in der Vielfalt.“ Und wenn es nur als Nahrung für andere Lebewesen ist, wie der Zeck.

Sorge vor „Riesenzecke“
„Die waren durch den vorgezogenen Frühlingsbeginn heuer schon sehr früh auffällig“, erklärt Gepp. Vielfach herrscht Sorge wegen der Hyalomma-„Riesenzecke“, die aus Afrika und Asien zu uns einwandern soll. „Die hat erstmals in Krems einen Winter unbeschadet überstanden. Aber die Größe allein sollte keine Panik auslösen, denn der Krankheitserreger, den sie übertragen kann, der Krim-Kongo-Virus, ist bei uns noch nicht eingeschleppt.“

Bei den Wespen weist Gepp darauf hin, dass sie streng geschützt sind, also nicht vergiftet oder ausgeräuchert werden dürfen! Was tun, wenn man ein Nest im näheren Umfeld hat? Die Feuerwehr rückt nicht mehr aus wie früher, für Infos ruft man am besten bei den Profis des Imkerzentrums in Graz an:  0 316/69 58 49.

Die Gelsen sind auch schon da: Sie finden bei dem aktuell feucht-schwülen Wetter genug Vermehrungsstätten für ihre Larven.

Kleidung schützt
Wie bei allen „Lästlingen“ mahnt Johannes Gepp: „Am besten durch entsprechende Kleidung schützen. Wer Gift einsetzt, schadet auch den Nützlingen - die wiederum Gelsen und Co. fressen.“

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