„Krone“-Check

Innerhalb von nur einer Sekunde auf die Wildspitze

Tirol
16.06.2019 15:30

Die Münchner Firma 3D RealityMaps hat sich auf die Digitalisierung der Landschaft spezialisiert. Ein Geschäftsmodell, das auch für Tirol viele Möglichkeiten bietet. Die „Krone“ war vor Ort.

Die Standortagentur Tirol tourt regelmäßig durch die Nachbarländer, um auf die vielen Vorteile des Standortes Tirol aufmerksam zu machen. Hunderte Firmen konnten so schon nach Tirol gelockt werden. Kein Wunder: Dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen, hat schon was! Und die Rahmenbedingungen sind ebenfalls wesentlich besser als in Deutschland oder Italien.

Die letzte Mission führte Standortagentur-Chef Marcus Hofer und sein Team nach München. Im mondänen „Sofitel“ im Herzen der 1,5-Millionen-Metropole kamen mehr als 100 bayerische Unternehmer zusammen, um sich über die Vorzüge Tirols beraten zu lassen. Mit dabei war auch Wirtschafts-LR Patrizia Zoller-Frischauf, die nach ihrer Begrüßung und den Vorträgen noch in persönlichen Gesprächen für den Standort Tirol warb. Mit Erfolg, wie Marcus Hofer und sein Kollege Christian Märk danach erklärten: „Es gab nach der Veranstaltung einige detaillierte Anfragen!“

Einzigartige Software
Unter den Besuchern war auch Prof. Florian Siegert von der Firma 3D RealityMaps. Prof. Siegert ist Gründer und Chef von Europas führendem Anbieter von 3D-Digitalisierung und 3D-Echtzeit-Visualisierung, den wir dann am nächsten Tag im Tower in der Dingolfinger Straße in München besuchten. Das Unternehmen hat eine einzigartige Software entwickelt, die es erlaubt, ein Abbild der realen Welt interaktiv im Internet auf Laptops, Tablets, Smartphones und Virtual-Reality-Brillen darzustellen. „Basierend auf dieser einzigartigen Technologie entwickeln wir innovative Anwendungen und Apps für den Tourismus, Outdoor-Sport und für Sport-Events“, erklärt Prof. Siegert.

Als studierter Biologe – er unterrichtet nach wie vor an der Ludwig-Maximilian-Universität in München – hat ihn immer schon interessiert, wie sich die Welt verändert. „Dadurch kam ich zur Forschung mit Luft- und Satellitenbildern. Unsere 3D-Technologie entstand aus einer Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für die 3D-Modellierung des Planeten Mars. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wollten wir dann auch für die Erde umzusetzen“, schildert Siegert beim Firmenbesuch. Der Grundstein für 3D RealityMaps war gelegt.

Am Berg viel genauer als Google Maps
Wie man sich das in der Praxis vorstellen kann? Das ist eine Art von Google Maps – mit dem Unterschied, dass das bayrische Pendant viel, viel genauer ist. „Google hat im Gebirge Messpunkte zwischen fünf und zehn Metern, wir liegen bei 20 Zentimetern. Nur so wird die Landschaft der Alpen naturgetreu abgebildet“, sagt Siegert.

Von dieser enormen Genauigkeit und Auflösung konnte sich auch die „Krone“ überzeugen. Eine Virtual Reality Brille aufsetzen und los ging’s! Binnen einer Sekunde bin ich auf der Wildspitze! Man glaubt es kaum: Es ist wie in der Realität. Mit dem Unterschied, dass ich abheben und schnell einmal nach St. Leonhard oder Vent fliegen kann – ein Vergnügungspark im Kopf.

Urlaubsregion virtuell erleben
„Das ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten der Anwendung“, sagt Siegert. So gibt es schon einige Tourismusverbände und Seilbahnen in Tirol, die auf 3D RealityMaps zurückgreifen: die Bike Republic Sölden und Ötztal Tourismus Sölden sowie die Stubaier Gletscherbahnen zum Beispiel. Hier wurde jeweils das gesamte touristische Angebot in 3D digitalisiert – jeder kann vorab die Urlaubsregion virtuell erleben und dann den Urlaub planen.

Auch im Bereich der Sicherheit bietet das Unternehmen einzigartige Innovationen – man denke nur an Bergrettungs-Einsätze und ähnliches, die von der neuen 3D-Technologie profitieren. Auch Gletscher- und Bergbewegungen können so detailgenau verfolgt werden.

Auf der Suche nach einem Standort in Tirol
Tirol wäre in Anbetracht des Betätigungsfeldes natürlich ein optimaler Standort für 3D RealityMaps. „Wir sind dabei“, verrät Siegert, der auch eine familiäre Beziehung zu Tirol hat: Seine Mutter ist aus Mayrhofen!

Das Fazit von Wirtschaafts-LR Patrizia Zoller-Frischauf? „Für den Wirtschaftsstandort Tirol bringen Unternehmensansiedelungen oftmals neue Techniken und Themen, die unseren Branchenmix abrunden. Entscheidend ist auch, dass die Unternehmen sich intensiv mit Forschung und Entwicklung befassen und somit zukunftsträchtige Arbeitsplätze schaffen!“

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