Radsport

Spät-Starter lieferte Rad-Sensation

Salzburg
21.05.2019 07:15

Der noch völlig unbekannte Johannes Hirschbichler raste bei der Staatsmeisterschaft im Zeitfahren der Profis in Kärnten vor vielen heimischen Radstars zu Bronze. Dabei lag der 26-jährige Pinzgauer vor gut einem Jahr noch mit Schädel-Hirn-Trauma im Spital. Ein Hermann Maier-Buch gab ihm einst die Inspiration zur Rad-Karriere.

Viele positive Schlagzeilen hatte der Salzburger Straßen-Radsport zuletzt nicht zu bieten. Da ist die Geschichte von Johannes Hirschbichler umso bemerkenswerter. Der 26-Jährige aus Weißbach bei Lofer sorgte bei der Staatsmeisterschaft in Kärnten für eine echte Sensation. Hinter Ex-Stunden-Weltrekordler Matthias Brändle und Patrick Gamper raste er im Zeitfahren über 30 Kilometer zu Bronze, ließ Stars wie Konrad (5.), Krizek (8.) oder Rabitsch (9.) hinter sich. „Mit den Top Ten wäre ich zufrieden gewesen, aber das Podest war eine Überraschung“, meinte „Hirschi“.

Der sich erst mit 18 sein erstes Rennrad gekauft hatte, zuvor nie mit Spitzensport in Berührung kam. Aber als er das Buch über Hermann Maier las, gab ihm das eine Inspiration. „Er ist nach schwerer Verletzung an die Spitze zurückgekommen. Da habe ich mir gedacht: Warum soll ein gesunder Mensch, der später mit dem Leistungssport anfängt, nicht im Radsport auch so etwas schaffen?“

Fakt ist: Hirschbichler hat eine enorme Rad-Leidenschaft entwickelt, wird von Familie, Freundin und von seinem Chef bei „Martins Bikeshop“ in Unken, wo er als Teilzeit-Mechaniker arbeitet, voll unterstützt. Wie von Rupert Hödlmoser, seinem sportlichen Leiter beim kleinen Regional-Radteam Tirol, der vier von aktuell sechs Salzburger Elite-Straßenfahrern unter Vertrag hat. Hirschbichler gab er nach einem harten Jahr eine neue Heimat. „Ich habe im Februar 2018 bei einem Sturz in Spanien ein Schädel-Hirn-Trauma und einen Schlüsselbeinbruch erlitten“, erzählte der Pinzgauer. Noch Monate danach litt er an Schwindel. Nun fühlt sich der Zeitfahr-Spezialist wieder pudelwohl, startet am 29. Juni beim ÖM-Straßenrennen in Mondsee. Für die Österreich-Rundfahrt gab’s für sein Team keinen Platz. „Die Ö-Tour bleibt aber ein großer Traum“, betonte der Hobby-Trompeter, der nach seinem ersten lauten sportlichen Ton Lust auf mehr hat.

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