Gutachten beweist

Sicherheitsgurte töteten drei Kinder bei Unfall

Österreich
17.03.2010 10:17
Es war eine Tragödie, die in Oberösterreich viele Menschen bewegt hat: Im Februar 2009 ist eine 18-Jährige mit ihrem Kleinwagen in Spital am Pyhrn gegen das Auto einer fünfköpfigen Familie gekracht. Drei Geschwister im Alter von fünf bis zehn Jahren saßen im Fonds - sie waren sofort tot. Nun ergab eine Untersuchung der Universität Graz, dass die Sicherheitsgurte den Kindern die Bauchschlagadern abgedrückt hatten.

Der Unfall passierte am 1. Februar 2009, kurz nach 17 Uhr. Eine 18-Jährige will ihre Freundin (17) heimbringen, kommt mit ihrem Nissan Micra wegen einer Schneewechte auf der B138 in Spital am Pyhrn ins Schleudern und kracht auf der Gegenfahrbahn frontal gegen den VW Vento einer fünfköpfigen Familie aus Windischgarsten.

Die Eltern (40 und 34 Jahre alt) sind mit ihren drei Kindern im Alter zwischen fünf und acht Jahren am Weg zu deren sozialpädagogischer Wohngruppe in Johnsbach (Steiermark). Doch dort kommen die drei Geschwister nie mehr an.

Gurte drückten Bauchaorten ab
Obwohl beide Lenker nur mit jeweils 70 Kilometer pro Stunde unterwegs waren, sind die Kinder, die angegurtet im Fonds saßen, sofort tot. Die vier Erwachsenen überlebten unterschiedlich verletzt. Professor Hermann Steffan von der TU Graz untersuchte im Auftrag des Innenministeriums die Unfalltragödie und bekam vom Vater der Kinder sogar das Wrack zur Verfügung gestellt.

Ein Endbericht ist in Arbeit, doch das Ergebnis des Zwischenberichts sickerte nun durch. So sollen die Untersuchungen ergeben haben, dass die Gurte den Kindern die Bauchaorten abgedrückt hatten. Die Sicherung der Kinder dürfte dabei vorschriftsmäßig gewesen sein. Zumindest bis zum Zwischenbericht sollen bei den Sachverständigen keine Ungereimtheiten diesbezüglich aufgetaucht sein.

Zu wenig Sicherheit im Fond
"Der Druck auf den Torso war so groß, dass es zu einem massiven Abriss der Hauptschlagader kam", wissen Insider. Hintergrund sei, dass die europäische Autoindustrie die Fahrgastzellen so konstruiert, dass vor allem die Sicherheit des Lenkers und des Beifahrers gewährleistet ist. Bessere und sicherere Gurtsysteme würden nur in wesentlich teureren Karossen eingebaut werden.

Laut einer ÖAMTC-Studie gurten sich neun von zehn Lenkern und Beifahrern bei uns an, auf Rücksitzen tun es nur zwei Drittel.

von Christoph Gantner ("OÖ Krone") und krone.at

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