Ab Herbst 2020

Borromäum nimmt auch Mädchen auf

Salzburg
13.04.2019 13:01

Die Erzdiözese Salzburg möchte sich auch in Zukunft verstärkt im Bildungsbereich engagieren. Das hat das Konsistorium, das erzbischöfliche Beratungsgremium, in seiner jüngsten Sitzung betont. Der wichtigste Beschluss betrifft das erzbischöfliche Gymnasium Borromäum. Dort wurden die Weichen für die zukünftige Aufnahme von Mädchen gestellt.

„Die Einführung der Koedukation im Erzbischöflichen Privatgymnasium Borromäum ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft dieser Schule“, betonte Anton Lettner, Direktor des Katechetischen Amts der Erzdiözese Salzburg. Das könne auch als logischer weiterer Schritt auf die professionelle Arbeit des Kollegiums unter der Leitung von Direktor Winfried Penninger gesehen werden. „Die Stärkung des Standorts und die Unterstützung des Kollegiums im Bereich der Schul- und Unterrichtsentwicklung liegen dem Katechetischen Amt der Erzdiözese sehr am Herzen“, so Lettner. Dafür sind bauliche Adaptierungen im erzbischöflichen Gymnasium notwendig, deren konkrete Ausgestaltung noch in Planung ist.

Vom kleinen Seminar zum Bildungszentrum

Das Borromäum kann am heutigen Standort auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurückblicken. Die Anfänge gehen auf den Salzburger Erzbischof Friedrich Fürst zu Schwarzenberg zurück, der 1836 Buben aus den Gebirgsgauen in der Stadt Salzburg privat unterbringen und verpflegen lässt. Bereits 1840 besteht eine Wohngemeinschaft im Berchtesgadener Hof (Posthof) im Kaiviertel, 1843 erhält das „Archiepiscopale Collegium puerorum“ (Erzbischöfliches Knabenseminar) die staatliche Anerkennung als „autorisiertes Privatconvict“. Die nun etwa 40 Personen umfassende Gemeinschaft übersiedelt 1847 in den Graf-Lodron-Laterno-Primogentur-Palast (das heutige Mozarteum) in der Dreifaltigkeitsgasse. Die hauseigene Kirche wird dem hl. Karl Borromäus geweiht. 1884 erhält die Bildungseinrichtung das Öffentlichkeitsrecht auf unbestimmte Zeit.

Auf den Arenberggründen (Stadtteil Parsch) entsteht 1910 das neue diözesane Knabenseminar und Privatgymnasium Borromäum. Es ist vier Mal so groß wie das alte in der Innenstadt. Die Institutskirche beherbergt noch heute das Altarbild der alten Institutskirche, die abgerissen wurde. Das neue Haus wird 1912 eingeweiht.

Schließung in der NS-Zeit

Im Nationalsozialismus kam es zunächst zu sukzessiven räumlichen, personellen und finanziellen Beschneidungen, schließlich zur Enteignung. Das Gymnasium übersiedelte nach Bischofshofen (Pongau) ins dort bestehende Privatgymnasium St. Rupert. 1939 wird es geschlossen und in die „NS-Erziehungsanstalt Kreuzberg“ umgewandelt.

Nach Ende des Kriegs eröffnete das Borromäum im von Bomben verschonten, geplünderten und zuvor noch von Besatzungstruppen genützten Gebäude in Parsch seinen Schul- und Unterrichtsbetrieb im Oktober 1946.

Es kommt zu zahlreichen Sanierungsmaßnahmen und Neubauten: Fest- und Theatersaal (1953/54), Turnhalle und Neubauklassen (1967/77), Sportanlage (1999/2000), Osttrakt (2006).

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