Künstlerisch will sich die Camerata jetzt mehr in Richtung Jugend und ländliche Region orientieren. "Es ist eine Unterlassungssünde, dass wir den Jugendbereich bisher nicht explizit gefördert haben", so Lutz Hochstraate, Geschäftsführer des Orchesters am Montag. "Zusammen mit dem Diakonieverein Salzburg wird es mindestens vier Konzerte mit Benjamin Schmid, seiner Meisterschülerin Marie-Christine Klettner und dem jungen Trompeten-Shootingstar Alexander Mayr geben. Und zwar nicht in der Stadt, da funktioniert musikalische Jugendarbeit auch ohne uns. Aber auf dem bisher unterbelichteten Land hat unser Versuchsballon mit Stücken von Astor Piazzola sowie den 'Vier Jahreszeiten' von Vivaldi grandios eingeschlagen, wir könnten doppelt so viele Konzerte geben."
"Das kann kein anderes Orchester"
Zu den fünf traditionsreichen Konzert-Abos im Großen Saal des Mozarteums kommt ab der Saison 2011/2012 eine neues dazu, und zwar mit Martin Grubinger in der Hauptrolle. "Es wird Klassik, Uraufführungen, Moderne und Experimentelles wie etwa Salsa geben", erzählte Hochstraate. "Details stehen noch nicht fest, aber der Funke ist gesprungen. Die Camerata passt auch deswegen so gut zu Grubinger, weil wir diesem Perfektionisten praktisch unbegrenzte Probezeit für seine Spezialprogramme zur Verfügung stellen können. Das kann kein anderes Orchester."
"In der Camerata probt und spielt jeder, als ginge es um Kopf und Kragen", sagte Orchester-Geschäftsführer Hochstraate. "Weil wir so wenig subventioniert werden und die Gagen daher vom Veranstalter verlangen müssen, sind wir auf dem Markt teurer als andere Ensembles. Daher müssen wir gut sein." Die Camerata spielt rund 20 Konzerte pro Jahr in Salzburg und etwa 80 in aller Musikwelt, darunter Wien, London, Mailand oder Paris. Tourneen führten die "Freelancer" zuletzt nach Spanien, Deutschland und Südamerika, im Oktober dieses Jahres steht eine Chinareise auf dem Programm.
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