Generationswechsel

Hallein: ÖVP stellt sich nach Debakel neu auf

Salzburg
28.03.2019 06:00
Die ÖVP verlor in der zweitgrößten Stadt des Landes am 10. Oktober fast 13 Prozent der Stimmen, 4 von 13 Mandaten und damit die Mehrheit im Rathaus. Seit Sonntag ist auch das Bürgermeisteramt weg. Am Mittwoch gab es die ersten personellen Konsequenzen.

„Eine Niederlage ist eine Niederlage, aus meiner Sicht gehört ein Wechsel her. Ich halte mich auch für keinen klassischen Oppositionspolitiker“, begründet der scheidende Halleiner Bürgermeister Maximilan Klappacher seinen Rückzug und betont: „Das lief alles sehr freundschaftlich ab.“

Neuer starker Mann in der ÖVP der Keltenstadt ist der erst 26-jährige Florian Scheicher, der trotz seiner Jugend langjährige Erfahrung in der Stadtpolitik hat. Bereits mit 14 Jahren war er Jugendbeauftrager, 2016 wurde er Tourismusstadtrat, 2018 Parteiobmann.

Nun steigt er zum Ersten Vizebürgermeister auf. Soll man ihm dazu gratulieren oder ihn eher bemitleiden? Die Frage quittiert Scheicher mit einem Lachen, räumt aber ein: „Es hat schon bessere Zeiten in der ÖVP-Hallein gegeben.“

Die ÖVP will, dass auch Sampl-Schiestl geht

Gemeinsam mit dem bisherigen Bau- und Planungsstadtrat Gottfried Aschauer geht Scheicher in die Parteienverhandlungen mit der SPÖ. „Es war meine Bedingung, dass er weitermacht und Klubobmann im Rathaus wird.“

Bislang war Eveline Sampl-Schiestl als Vizebürgermeisterin die Nummer zwei der ÖVP Hallein. In der Landespartei lässt man wenig Zweifel daran, dass man auch mit ihrem Rücktritt rechnet. Scheicher gibt sich dazu zurückhaltend, meint aber: „Einen Neuanfang muss man auch bei den Stadträten merken.“ Sampl-Schiestl selbst sagte dazu am Mittwoch: „Ich habe noch keine Entscheidung dazu getroffen.“

Heute beginnen die Parteiengespräche zwischen SPÖ und ÖVP. Der am Sonntag gewählte Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) meint zu seinem neuen Gegenüber Scheicher: „Ich kann nicht viel über ihn sagen, weil er noch nicht sehr viele Aufgaben gehabt hat. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit.“

Der scheidende Stadtchef Klappacher will nun eine kurze Auszeit nehmen und dann entscheiden, ob er in die Wirtschaftskammer zurückkehrt, das Recht dazu hätte er.

Porträt von Wolfgang Fürweger
Wolfgang Fürweger
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