Flucht über Äcker

Stier büxte aus Anhänger aus und verletzte Bauern

Steiermark
25.03.2019 18:00

Dramatische Szenen spielten sich Montagmittag in Hörmsdorf (Gemeinde Eibiswald) ab: Ein 350 bis 400 Kilo schwerer Stier büxte aus einem Anhänger aus, wobei ein Landwirt (58) schwer verletzt wurde. Das Tier flüchtete danach kilometerweit über Äcker und Wiesen, ehe ein Tierarzt es mit einem Schuss betäuben konnte.

Der Landwirt aus Haselbach hatte den Stier bei einem Züchter erworben und befand sich mit dem Viehanhänger auf dem Heimweg. Als er nach wenigen Minuten in Hörmsdorf bei einem Gasthaus an der B 69 ausstieg und nach dem Rechten sah, ragte der Kopf des Stiers hinten aus der Abdeckplane hervor.

Die Bordwand des Anhängers gab nach
Der Bauer machte sich daran, die Plane wieder zu schließen. Doch in dem Moment presste sich das durch den Transport gestresste Tier gegen die Ladebordwand. Die schlimme Folge: Die Wand gab aus noch unbekannter Ursache nach und öffnete sich! Sie fiel auf den Mann, drückte ihn zu Boden und verletzte ihn schwer.

Der Stier flüchtete über die B 69 auf angrenzende Wiesen, wo mehrere Landwirte ihn einzufangen versuchten. Darunter auch der Vorbesitzer des Stieres, laut dessen Auskunft das Tier sonst besonders sanftmütig sein soll. Aber offenbar war die Aufregung des Transports zu viel; an eine Beruhigung nicht zu denken, erzählt Gruppeninspektor Berthold Pansi von der Eibiswalder Polizei. Deshalb wurde schließlich Tierarzt Johannes Wipplinger aus Wies hinzugerufen. Ihm gelang es, den Stier mit einem Narkosegewehr zu betäuben, sodass er wieder verladen und zum Bauernhof gebracht werden konnte.

Opfer erlitt Brüche und wurde operiert
Der Landwirt bekam von all dem nur noch wenig mit. Er hatte bei dem Unfall mehrere Brüche an Arm und Hand erlitten. Das Rote Kreuz brachte ihn zuerst ins LKH Deutschlandsberg und später ins UKH Graz, wo er noch am Abend operiert werden musste.

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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