Dunkle Anzüge, weiße Hemden, Krawatten - die „Einheitsuniform“ österreichischer Spitzenbanker. Der Vorstand der steirischen Volksbank setzt hingegen farbliche Akzente: Er besteht aus zwei Frauen - einzigartig in Österreich! Am Freitag präsentierten sie eine erfolgreiche Bilanz für 2018 und blickten in die Zukunft - mit weniger Filialen in der Steiermark.
„Es ist ein Riesenglück, dass die Chemie zwischen uns passt.“ Generaldirektorin Regina Ovesny-Straka hätte das nicht sagen müssen, es ist ohnehin spürbar, dass sie mit Monika Cisar-Leibetseder ein funktionierendes Team bildet. „Wir diskutieren viel auf fachlicher Ebene, es geht aber nie ins Persönliche.“
Während die Wienerin Ovesny-Straka nach Spitzen-Bankpositionen auch in der Slowakei internationale Erfahrung mitbringt, ist Cisar-Leibetseder tief in der steirischen Volksbank verwurzelt und begann nach dem Studium der Technischen Mathematik 1995 in der Südweststeiermark zu arbeiten: „Wir kommen aus verschiedenen Welten, das befruchtet sich gegenseitig.“
Stürmische Zeiten sind vorbei
Dieses Zusammenspiel war in den vergangenen Jahren wichtig, steuerte doch die Volksbank durch stürmische See. 2012 musste der Staat die österreichische Volksbank AG retten (noch heuer soll die alte „Bad Bank“ in die Auflösung geschickt werden), es begann ein großer Fusionsprozess, an dessen Ende für jedes Bundesland nur noch eine Volksbank stand (in der Steiermark dockte das Salzkammergut bei der Volksbank Salzburg an).
Weitere Filialen werden zugesperrt
„Die Kulturen in den einzelnen Banken waren unterschiedlich“, erzählt Ovesny-Straka. In den vergangenen Jahren bemühte man sich intensiv um eine neue, gemeinsame Unternehmenskultur. Parallel läuft der Restrukturierungsprozess. Von den 36 Filialen werden heuer weitere geschlossen, welche das sind, das wird im Mai bekanntgegeben.
Ausgebaut werden hingegen die digitalen Angebote. Seit dem Vorjahr ist auch ein Kundenservicecenter in Betrieb, in dem einfache Dienstleistungen (z.B. Sperren der Kreditkarte) telefonisch möglich sind.
Kunden kommen mit Infos aus dem Netz
Es ändert sich auch die Welt der Beratung. Sie wird zunehmend spezialisierter - und: „Die Kunden kommen heute mit Informationen aus dem Internet. Der Berater muss sie einordnen. Es geht noch mehr um Empathie und weniger ums fachliche Erklären“, sagt Ovesny-Straka.
Die Bilanz 2018 in Kürze:
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