Stadt wächst weiter:

Gestaltungsbeirat mahnte bei Bauprojekten

Salzburg
20.03.2019 21:41

Am Mittwoch tagte wieder der städtische Gestaltungsbeirat. Bei Projekten wie dem Ausbau des Borromäums oder der geplante Obus-Remise am ehemaligen Asfinag-Gelände bei Salzburg Mitte stiegen die Experten auf die Bremse. Am Dossenweg in Salzburg-Gneis, wo geplante Wohnungen für Protest sorgen, wird ein kooperativer Entwicklungsprozess gelobt. 

Für das Wohnbauprojekt am Dossenweg in Gneis haben sich die gemeinnützige Heimat Österreich und die Stadtplanung im Vorjahr zu einem für Salzburg völlig neuen, kooperativen Verfahren zur Entwicklung der städtebaulichen Rahmenbedingung entschlossen: Moderiert von einem erfahrenen Projektentwicklungsbüro haben zwei Planungsteams (jeweils Architektur und Landschaftsplanung), Bauträger und Fachämter der Stadtplanung sowie Anrainerinitiativen und Vertreter von Baugruppen in mehreren Workshops gemeinsam die Grundlagen für das kommende Wettbewerbsverfahren ausgearbeitet.

„Wir waren beeindruckt, wie gut die komplexe Verzahnung gelungen ist“, lobt Marina Hämmerle, die das Projekt als Mitglied des Gestaltungsbeirats begleitet.

Einerseits setzt sich der bestehende Eichetwald als öffentlich erlebbarer Grünzug durch das zukünftige Quartier fort, andererseits soll mit einem kleinen Platz zur Berchtesgadner Straße hin ein Gegenüber und zugleich eine Verbindung zum bestehenden Kirchenplatz entstehen. An diesem Platz soll auch der geplante Kindergarten liegen. Insgesamt werden rund 3.800 Quadratmeter an zusammenhängendem öffentlichem Freiraum auf dem gänzlich autorfreien Areal entstehen.

Die Zufahrt zur Tiefgarage ist nahe bei einem neu zu errichtenden Kreisverkehr auf Höhe Sternhofweg/Dossenweg an der Berchtesgadner Straße vorgesehen. Vorwiegend sind die Gebäude mit zwei bis drei Obergeschossen geplant, am Platz sind zwei fünfstöckige Bauteile vorgesehen. Neben Wohnungen und Kindergarten sind auch Flächen für andere, öffentliche Nutzungen reserviert. Die kooperativ entwickelten Rahmenbedingungen dienen als Basis für die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs mit Bewerbungsstufe.

Neubau und Erweiterung Borromäum


Eine Herausforderung ist auch das Projekt Borromäum. Die Erzdiözese plant die Erweiterung ihres Bildungszentrums sowie den Neubau von Wohnungen und Geschäften auf dem Areal an der Gaisbergstraße. Derzeit wird das Ergebnis des Architektenwettbewerbs weiter entwickelt. „Das gesamte Gebiet am Fuße des Kapuzinerbergs ist in Veränderung begriffen“, betonte der Gestaltungsbeirats-Vorsitzende Ernst Beneder. Aus einer Randlage entwickle sich zunehmend eine Zentrumslage, es sei eine ganze Reihe von neuen Projekten in Planung. Deshalb sei hier auch eine städtebauliche Gesamtsicht mit Perspektive auf die nächsten zehn bis 20 Jahre nötig.
„Klare Stadthäuser mit gemischter Nutzung vor allem im Erdgeschoss, eine gute Wegeführung entlang der Gaisbergstraße“, nennt Architekt Beneder als extrem wichtige Aspekte, vor dem Hintergrund von denkmalgeschütztem Bestand und dem Naturraum mit alten Bäumen. Die Renaturierung und dezidierte Einbeziehung des Gersbergbachs auf dem Grundstück könnte als vermittelnder Akzent zwischen Alt und Neu bedeutsam werden. Man habe ein ausgezeichnetes Wettbewerbsergebnis vorliegen, jetzt gehe es darum, viele Details, stadtplanerische, verkehrstechnische Fragen zu klären.

Nachbesserungen gibt es noch bei der geplanten O-Bus-Remise der Salzburg AG am ehemaligen Asfinag-Gelände bei Salzburg Mitte. Die Maximal-Höhe für den Büroturm wird mit 45 Metern vorgeschrieben.

Ins Finale geht die Planung für den Neubau der Hofer KG Zentrale; vom Gestaltungbeirat gibt es grünes Licht für das Projekt. Bauherrschaft und Architekt betonten nachdrücklich die „tolle Zusammenarbeit mit dem Gestaltungsbeirat“. Nach Beschluss des Flächenwidmungsplans und des Bebauungsplans voraussichtlich im Herbst könnte noch Ende des Jahres Baubeginn sein.

Ebenfalls auf der Zielgeraden: das neu- bzw. umgeplante BMW-Büro- und Ausbildungszentrum und die Wohnanlage Feyerlhof an der Bräuhausstraße.


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