Treffen am Dienstag

Was Gegner der 380er-Freileitung planen

Salzburg
13.03.2019 15:00
Vertreter von Flachgauer und Tennengauer Initiativen trafen sich Dienstag, um weitere Schritte im Kampf gegen die 380-kV-Freileitung zu besprechen. Bis zum 16. April werden alle Rechtsmittel ergriffen, um das Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts anzufechten. Es hagelt Kritik am 618 Seiten starken Gerichtsspruch.

Rund 70 Landwirte versammelten sich am Dienstag Abend beim Adneter Priesterwirt zum Rütlischwur: Niemals werden wir unseren Grund und Boden für eine Freileitung hergeben! Wir wollen nicht, dass sich der Elektrosmog mitten durch unsere Gemeinde breit macht!

Was können die Landwirte nun unternehmen – nach dem Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts, das für sie einen Kniefall vor den Interessen des Verbundes darstellt? „In erster Linie den Verbund-Vertretern nicht auf den Leim gehen, die wieder verstärkt von Tür zu Tür gehen“, so IG-Erdkabel-Präsident Theodor Seebacher: „Und nichts unterschreiben. Auch wenn mit einer Enteignung gedroht wird.“

Bauern einschwören: Gebt keinen Grund her!
Auch Landwirt und Ex-Vizebürgermeister Stefan Weiß aus Kuchl will vor allem die Jung-Bauern im Ort auf den Widerstand einschwören: „Weil sie vielleicht nicht so in Geldscheinen denken wie die ältere Generation. Und weil es um ihre Zukunft und um die ihrer Kinder geht. Die überwiegende Anzahl von uns im Ort will keinen Grund für die Freileitung hergeben.“

In Adnet, Kuchl und in Koppl großer Widerstand
Zuvor schon trafen sich in Koppl die Freileitungsgegner aus dem Ort und aus Eugendorf mit dem Bregenzer Anwalt Dr. Adolf Concin sowie dem Wiener Anwalt Dr. Wolfgang List, der die IG Erdkabel vertritt. Wolfgang List: „Wir stützen uns bei der Beschwerde auf ein Erkenntnis des EuGH, der in einem anderen Fall gesagt hat: Auch jene Flächen, die man für den Mindestabstand der Leitung braucht und die abgeholzt werden müssen, muss man berücksichtigen: Sie sind nicht mehr als Wald anzusehen.“

600 Hektar Wald fielen einfach unter den Tisch
Das sind in Salzburg 600 Hektar, die der Verbund unter den Tisch fallen ließ. Denn die APG gab bei der UVP-Prüfung nur 200 Hektar an Fläche an, die man roden wolle. „Und damals urteilte der Sachverständige schon: Gerade noch verträglich. Wie schaut es dann bitte mit insgesamt 800 Hektar aus?“ Auch diesen Umstand berücksichtigte das Bundesverwaltungsgericht nicht.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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