Impfpflicht

Experte warnt vor Falschmeldungen

Steiermark
13.03.2019 11:48

Falschmeldungen und Gerüchte rund um Impfungen sorgen weltweit immer wieder für Krankheitsausbrüche, Epidemien und Todesfälle. „Das größte problematische Ding sind Ärzte, die vom Impfen abraten“, warnte am Mittwoch bei der Apotheker-Fortbildungstagung der Grazer Pädiater und Infektiologe Werner Zenz (MedUni Graz).

„Professionelle Impfkritiker vor den Vorhang zu holen, bedeutet Menschen, welche die Realität verweigern bzw. Verschwörungstheorien vertreten, ein Forum zu geben.“ Unter den Imfgegner gäbe es „richtige ‘Professionisten‘, die durch die Lande ziehen und ihre Bücher verkaufen“, kritisierte Zenz.

Der Pädiater führte zahlreiche Studien an, in denen eindeutig die positive Wirkung der Immunisierungen belegt wurde. Umgekehrt gebe es aber auch regelmäßig die Belege für die Schädlichkeit von Defiziten im Impfsystem. In Japan hätte es 1974 Berichte über neurologische Reaktionen auf die Keuchhustenvakzine (Pertussis) gegeben. Zwei Kinder starben im Umfeld einer Impfung. Die Vakzine wurde vom Markt genommen.

  Zenz sagte zu den Konsequenzen: „Zwischen 1974 und 1976 fiel die Durchimpfungsrate von 80 auf zehn Prozent. 1979 gab es in Japan dann eine Pertussisepidemie mit 13.000 Fällen und mehr als hundert Todesfällen.“ Die Einführung einer neuen Vakzine habe in dem Land wieder zu einem drastischen Rückgang der Keuchhusten-Erkrankungen geführt.

Aktuell sei die Situation bei den Masern besonders schwerwiegend. „Die weltweite Zahl der registrierten Erkrankungen hat sich 2018 mit 229.000 Erkrankungen gegenüber dem vorangegangenen Jahr verdoppelt. In Europa gab es 2018 rund 80.000 Fälle mit 72 Todesfällen“, warnte Zenz.

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