Klage wegen Aussagen

Streit um Wildfütterung landete jetzt vor Gericht

Salzburg
26.02.2019 06:30

„Nicht öffentlich“ verkündete die Richterin und schickte die Zuhörer, darunter fünf Waidmänner, vor die Verhandlungstür. „Hirschflüsterer“ Thomas Tscherne aus dem Gasteiner Angertal musste sich gegen die Bundesforste zur Wehr setzen. Die klagte wegen seiner Aussage in einem „Krone“-Bericht. Es geht um gestoppte Wildfütterungen im Winter.

Nach der Meinung einiger Jäger, darunter Tscherne, sollen die Bundesforste Futterstellen aufgelassen haben – und das im schneereichen Winter, offenbar damit Wild verhungert. Weil Tscherne dies in der „Krone“ anprangerte, wurde er prompt von der Bundesforste verklagt.

Damit erreichte der Streit um die Wildfütterung das Landesgericht: Am Montag kam es im Saal 403 zur Verhandlung. Mehrere Waidmänner begleiteten Tscherne und seine Frau. Rein durfte nur der vollbärtige Beklagte.

Entscheidung über Einstweilige kommt schriftlich

Und das nur weil über die Einstweilige Verfügung verhandelt wurde, erklärte die Richterin und verwies auf die Exekutionsordnung: „Die Entscheidung ergeht schriftlich“, informierte Tscherne.

Keine Stellungnahme von Bundesforste

Die klagende Partei will, dass der Pongauer seine Aussagen nicht mehr weiter verbreite. Der „Hirschflüsterer“ dagegen spricht eher von einem „Warnschuss, auch für andere Jäger“ und bleibt dabei: „Ich kämpfe weiter für das Wild.“ Vergleichsgespräche, die die Richterin vorschlug, lehnten die Bundesforste laut Tscherne ab. Die Bundesforste wollte sich auch nicht dazu äußern.

Teilerfolg vor dem Landesverwaltungsgericht

Jedenfalls konnte der Jäger weitere Etappensiege vermelden: „Laut Entscheidung des Landesverwaltungsgerichtes darf in Schonzeiten nicht auf trächtige Tiere geschossen werden.“ Weiters: Seine Petition „Rotwild in Not“ erreichte jetzt schon fast 23.000 Unterschriften.

Ähnliche Probleme im Innviertel

Der Streit bewegt zudem auch andere Länder, wie Alois Weinberger aus dem oberösterreichischen Innviertel aufzeigt: Im Kobernaußerwald seien binnen dreier Jahren 84 Abschüsse gezählt worden, davor waren es über zehn Jahre nur 77.

Für Tscherne „muss jetzt auch die Politik eingreifen“.

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