Blutiger Streit

Schuss aus illegaler Waffe: „Es war Notwehr“

Den Schuss auf einen 41-jährigen Rumänen gibt er zu, doch er will in Notwehr gehandelt haben: Jener 42-jährige Verdächtige, der im niederösterreichischen Amstetten nach einem blutigen Streit unter Bekannten festgenommen wurde, und ein leicht verletzter 25-Jähriger haben nun gegenüber der Polizei Licht in die Geschehnisse vom Samstag gebracht. Das 41-jährige Schussopfer ist stabil. Die Tatwaffe besaß der mutmaßliche Schütze illegal.

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Nach Angaben von Polizeisprecher Heinz Holub gab es am Samstag gegen 13 Uhr eine „verbale Auseinandersetzung“ unter den drei Männern. Im Stiegenhaus eines Wohngebäudes in der Radetzkystraße sei es danach zu tätlichen Übergriffen gekommen. Dabei soll der 42-jährige Beschuldigte, ein im Bezirk St. Pölten-Land wohnhafter Kosovare, dem 25-Jährigen oberflächliche Abschürfungen im Halsbereich zugefügt haben.

Cobra und Hubschrauber im Einsatz
Der 42-Jährige habe dann das Gelände verlassen, seine beiden Bekannten gingen Holub zufolge in den Garten des Hauses. Dorthin sei wenig später auch der Verdächtige gekommen - diesmal aber mit einer Pistole im Gepäck. „Damit hat der Mann dann einen Schuss abgegeben und den 41-Jährigen getroffen“, sagte der Sprecher. Die Flucht des Kosovaren dauerte nicht lange: Rund 60 Beamte und ein Hubschrauber des Innenministeriums sowie die Spezialeinheit Cobra nahmen den 42-Jährigen um 14.20 Uhr fest.

Der 25-Jährige erlitt beim Streit leichte Blessuren. Er wurde ins Spital gebracht, aber rasch wieder entlassen. Der 41 Jahre alte Schwerverletzte, der wie der 25-Jährige aus Rumänien stammt und in Amstetten wohnt, wurde in das Landesklinikum Amstetten eingeliefert, wo er vorübergehend auf der Intensivstation behandelt wurde. Sonntagfrüh war er stabil.

Waffe illegal besessen
Der Verdächtige räumte bei der Einvernahme den Schuss ein, behauptete aber, es habe sich um Notwehr gehandelt. „Er hat angegeben, dass ihn die beiden Männer angegriffen hätten“, hielt Holub fest. Der 42-Jährige verfügte dem Sprecher zufolge über kein waffenrechtliches Dokument und wird daher nach dem Waffengesetz angezeigt. Auf seiner Flucht hatte der Kosovare die Tatwaffe weggeworfen, sie konnte nach der Festnahme des Mannes sichergestellt werden.

Niederösterreich kommt nicht zur Ruhe
Seit Jahresbeginn wird der niederösterreichischen Polizei nahezu keine Verschnaufpause gegönnt. Bereits fünf tödliche Bluttaten und fünf Raubüberfälle spielten sich seit Jänner in Österreichs größtem Bundesland ab. Zuletzt hatte zudem der Fall eines von einem Hausbesitzer angeschossenen Einbrechers für Schlagzeilen gesorgt. Von seinem flüchtigen Komplizen fehlt nach wie vor jede Spur.

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