Das Land um Murau war schon immer eine gute Gegend für Edelmetall. Im etwa 30 Kilometer entfernten Oberzeiring wurde mächtig Silber abgebaut, bis im Jahre 1361 eine Katastrophe die Grube vernichtete. Und Silber ist es auch, über das die 1.250-Einwohner-Gemeinde Frojach-Katsch seit dem Faschingsdienstag jubelt. Olympisches Silber!
Alle drückten die Daumen
Christoph Sumann ist einer, der nicht müde wird, zu betonen, woher er kommt: aus Frojach-Katsch! Dort wurde er geboren und dort lebt er mit seiner Gattin Katharina und Tochter Lea-Marie (5) noch immer. Es gab wohl kaum einen im Dorf, der am Dienstag nicht vor dem Fernseher hockte, um "ihren Sumi" anzufeuern.
Auch Gold noch drinnen
Silber war's am Ende - im olympischen Biathlon. So etwas hat noch kein Österreicher in dieser Sportart geschafft. Der "Sumi" hat Geschichte geschrieben, aber nicht nur die Frojacher hoffen: Das war's noch nicht – für den "Sumi" ist auch noch Gold drinnen! Drei Bewerbe gibt's ja noch. Einer der Ober-Daumendrücker ist der Bürgermeister. "Unglaublich!", sagt Willi Schnedl, "bis jetzt waren wir nur ein Punkt auf der Landkarte, plötzlich kennt durch den 'Sumi' die halbe Welt unseren kleinen Ort!"
Mega-Feier zu "Sumis" Rückkehr
Wie man mit dem frischen Ruhm umgehen wird? "Das wissen wir noch nicht genau. Jedenfalls gibt's nach seiner Rückkehr eine Mega-Feier mit allem Drum und Dran. Wir haben auch schon mit seinem Sponsor, der Murauer Brauerei, gesprochen – die machen voll dabei mit!" Andere im Bezirk haben ja schon ihre Top-Sportler feiern können. In der Nachbargemeinde Schöder war's der Skispringer Willi Pürstl, in Murau waren's der "Alt-Adler" Willi Egger und der Nordische Kombinierer Klaus Ofner (Team-Bronze bei Olympia 1992). Auch Christoph Eugen aus der Bezirkshauptstadt hat als Kombinierer sportliche Erfolge gefeiert.
Ganz besonders freut sich aber der Murauer Polizist Sigi Dockner über das "Sumi"-Silber. Er, der in Biathlon-Urzeiten die österreichische Fahne hochgehalten hat (zwei Olympia-Teilnahmen), ist der Vater des "Silbernen". Der "Sumi" ist im Sport und im Beruf in seine Fußstapfen getreten. Und wie!
von Werner Kopacka, "Steirerkrone"
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