Verband schlägt Alarm

Jäger: Schneemassen ernste Gefahr für Wildtiere!

Tirol
10.01.2019 14:14

Die Schneemassen machen auch vor dem Wild nicht Halt. Aus diesem Grund schlägt der Tiroler Jägerverband Alarm und spricht von einer „drastischen Lage“ für Wildtiere. Man verzeichne zahlreiche Meldungen über Wildtiere, die mit dem Schnee zu kämpfen haben oder geborgen werden müssen.

Zusätzlich sei die Fütterung von Reh- und Rotwild im Gebirge eine nicht ungefährliche Aufgabe. Der Großteil der Nahrung für Wildtiere ist zudem unter einer dicken Schneeschicht verborgen. „Für die Freihaltung von Reh- und Rotwildfütterungen ist die Jägerschaft momentan intensiv im Einsatz - oft unter nicht ungefährlichen Bedingungen. Die Fütterungen für Reh- und Rotwild müssen täglich frisch aufgefüllt werden“, erklärt Landesjägermeister Anton Larcher im APA-Gespräch. In manchen Gebieten sei dies nur noch mit Schneeschuhen oder Skiern möglich. Andere Jäger bleiben mehrere Tage auf Hütten in der Nähe zur Betreuung der Fütterung, da die An- und Abfahrt in das Tal aufgrund der Lawinensituation zu gefährlich wäre.

Gefährliche Flucht durch Schnee
Längere oder häufigere Flucht beispielsweise einer Gams durch hohen Schnee könne gerade für junge oder schwächere Tiere den Tod bedeuten. Die Jägerschaft rechnet daher laut eigenen Angaben dieses Jahr wieder mit einer erhöhten Wintersterblichkeit, insbesondere bei Gämsen.

„Ruhe für Wildtiere“
Larcher mahnte überdies Ruhe für die Wildtiere ein. Dies sei momentan am wichtigsten. Ein sicherer Hinweis auf einen wichtigen Wintereinstand des Wildes sei das gehäufte Vorkommen von Wildfährten im Schnee. „Wildeinstände und Fütterungsbereiche sollten hier großräumig umgangen werden“, so Larcher. Wer auf ein Wildtier trifft, soll es nicht erschrecken, darauf zugehen oder verscheuchen, sondern stehen bleiben und ruhig warten, bis es abgezogen ist.

Schutzgebiete für Wild gefordert
Überdies fordert der Jägerverband einmal mehr Wildruhegebiete zum Schutz des Wildes. Durch den Lebensraumverlust der letzten Jahrzehnte sei das Wild massiv unter Druck geraten. „Wir müssen endlich Ruhegebiete für das Bergwild schaffen und sichere Rückzugsgebiete, ganz ohne Störungen durch den Menschen, freigeben“, verlangte Landesjägermeister Larcher.

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