Erst 18 Monate alte Kinder schauen Videos auf Youtube und spielen mit den Smartphones der Eltern. Schon die jüngsten Steirer schnuppern in die digitale Welt - aber: Welche Auswirkungen hat das auf ihre Psyche, auf ihre Gesundheit? Eine solide Studie dazu erstellt jetzt die Universität Graz und sucht dafür Teilnehmer.
„Es gibt schon im Kindergarten und in Krippen Forderungen des Bundesministeriums, die Kleinen an die sozialen Medien heranzuführen“, weiß Dr. Lars Eichen vom Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Uni Graz. Aber: „Welche Folgen das auf die ganz Jungen hat, ist noch völlig unerforscht.“ Anders als bei den Erwachsenen: „Da weiß man gesichert, dass sie schlechter schlafen, wenn sie vor dem Zubettgehen zum Beispiel am Handy spielen, und dass Internet und soziale Medien süchtig machen können“.
Bereits jedes zweite Kind unter drei Jahren hat Kontakt mit dem Internet. „Zu den Auswirkungen gibt es aber international eben noch keine aussagekräftige Studie“, so Eichen.
Früher Einstieg in die digitale Welt
Die Grazer Forscher wollen das ändern. „Wir möchten wissen: Was macht das mit den Kindern?“ Und man möchte auch Schlüsse daraus ableiten. „Wir wissen auf der einen Seite, dass es Handy-Anwendungen gibt, welche die Sprachentwicklung fördern. Auf der anderen Seite wünschen sich viele, dass ihre Kinder behütet aufwachsen und im Freien spielen, statt nur einen Finger zu bewegen. Die Welt ist heute digitalisiert - aber was ist und wie viel ist gut?“
Für die Studie sucht die Uni Graz mindestens 60 Kleinkinder zwischen 18 und 30 Monaten sowie deren Eltern. Die Erwachsenen sollten Fragebögen ausfüllen, die Kleinen kommen an ein EKG: Ihr Herzschlag wird gemessen, wenn sie ruhige und „aufwühlendere“ Internet-Inhalte ansehen.
Interessierte können sich unter der Mail-Adresse kiddiw@uni-graz.at melden. Bis zum Sommer sollten alle Daten erhoben sein - diese werden dann im kommenden Jahr bei einer Tagung in Graz präsentiert.
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