20% Kursverlust

Großes Minus: 2018 für Wiener Börse ein Reinfall

Wirtschaft
28.12.2018 15:40

An den Börsen gab es heuer für Anleger wenig Grund zum Feiern: Nach einem von politischen Ereignissen dominierten Börsenjahr 2018 steht auch beim Wiener ATX ein klares Minus unter dem Strich - der österreichische Leitindex verbuchte einen Kursverlust von rund 20 Prozent. Rund ein Fünftel hat das heimische Barometer im ablaufenden Jahr somit an Wert verloren und beendete das Börsenjahr bei 2745,78 Punkten. Das Jahreshoch lag Ende Jänner noch knapp tausend Punkte darüber bei 3700 Einheiten. Überhaupt sei das Börsenjahr 2018 „ein Reinfall“ gewesen, fasste Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG Market zusammen.

Die Kursgewinne aus der Börsenrallye des Jahres 2017 sind 2018 nahezu zur Gänze verpufft. Damals hatten starke Unternehmensbilanzen, die brummende Konjunktur sowie die noch deutlich expansivere Geldpolitik weltweit für klaren Auftrieb an den Aktienmärkten gesorgt. 2018 hat sich das Umfeld jedoch eingetrübt. Mit einem Kursverlust in der Größenordnung von 20 Prozent beim ATX - und auch beim deutschen DAX - dürfte zu Jahresbeginn allerdings kaum jemand gerechnet haben.

Handelsstreit zwischen USA und China, Brexit und Italien-Budget
Allen voran sorgten politische Themen wie der Handelsstreit zwischen den USA und China, die Unsicherheiten rund um den Brexit und die Sorgen um Italiens Regierung und Budget im Jahresverlauf immer wieder für starke Kursschwankungen an den Märkten. Hinzu kamen zunehmende Sorgen um eine sich abkühlende Weltkonjunktur. Aktien aus der Ölbranche litten zudem unter dem Kurseinbruch der Rohölpreise im zweiten Halbjahr. Für 2019 wurden die globalen Wachstumsprognosen nach unten geschraubt. Zudem hat die US-Notenbank Federal Reserve ihre Zinsen in diesem Jahr vier Mal erhöht und plant im kommenden Jahr weitere Anhebungen.

Auch in Wien kassierten mit voestalpine, Zumtobel, Semperit, Polytec und Palfinger einige Industriekonzerne 2018 ihre Prognosen. Das schlägt sich auch in der Jahresperformance der Aktienkurse nieder. Im ATX stehen die Titel der voestalpine mit einem Jahresverlust von rund 48 Prozent an letzter Stelle. Im breiter gestreuten prime market der Wiener Börse schreiben Polytec und Semperit mit jeweils um die minus 55 Prozent das größte Minus.

Stromversorger Verbund und Caterer Do&Co als Gewinner
Ebenfalls hart getroffen wurden die Papiere des Leiterplattenherstellers AT&S mit minus 35 Prozent. Der Konzern wurde als Apple-Zulieferer merklich von dem zuletzt schwächelnden iPhone-Geschäft beeinflusst. Die beiden Ölwerte OMV und Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) verbuchen auf Jahressicht ebenfalls klare Abschläge in Höhe von rund 28 bzw. 33 Prozent. Der mit Abstand beste Performer im ATX war dagegen der Verbund, die Titel des Stromversorgers legten im Jahresverlauf um satte 85 Prozent zu. Beflügelt von einigen neuen Aufträgen gewannen die Aktien des Caterers Do&Co an zweiter Stelle ebenfalls deutliche 71 Prozent dazu.

Mit seinen Kursverlusten befindet sich der ATX international in guter Gesellschaft. Der deutsche Aktienindex DAX beendet das Jahr um rund 18 Prozent schwächer. Der Euro-Stoxx-50 hält aktuell bei einem Minus von 15 Prozent. In den USA fällt das Minus dagegen etwas geringer aus. Der Dow Jones steht aktuell bei minus sechs Prozent.

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