Mama im Krankenhaus

Ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt

Steiermark
15.12.2018 17:06

Was sich diese Kinder am meisten zu Weihnachten wünschen, ihren größten, einzigen Wunsch - den können wir ihnen nicht erfüllen. Dass die Mama wieder da wäre, gesund, fröhlich, sie in den Arm nimmt und abbusselt. Denn die Mutter liegt völlig unerwartet mit Gehirnschlag und Herzinfarkt auf der Intensivstation.

Was wünscht ihr euch denn vom Christkind?“, versuchen wir die beiden Kinder, die völlig verweint sind, wenigstens ein bisschen auf andere Gedanken zu bringen. „Das Christkind bringt uns nichts“, sagt die Kleine mit todernstem Blick. „Wir haben nämlich kein Geld.“ Und wir wissen: Diesen Satz hat das entzückende Mäderl schon oft gehört. Es erwartet sie nichts mehr.

Zu den ständigen Geldsorgen kommt die Angst um die Mutter. „Ich wach’ oft auf in der Früh und denk mir: Um Gottes Willen, was war das für ein schrecklicher Albtraum“, schildert der Familienvater. „Dann merke ich, es war keiner. Es ist echt. Das passiert uns gerade.“

Es ist noch keine drei Wochen her, da war die vierköpfige Familie mit den beiden kleinen Töchtern glücklich. Zwar auch immer wieder von Sorgen geplagt, aber dennoch glücklich. Die Mama arbeitete in zwei Jobs, um gemeinsam mit ihrem ebenso fleißigen Mann über die Runden zu kommen. Und dringende Sanierungen am Haus aus den 40er-Jahren bezahlen zu können. Dringend nötig bedeutet auch dringend nötig: Nicht einmal die Heizung funktioniert richtig. „Und ich möchte im Erdgeschoß eine Dusche hintun“, sagt der Vater. Weil, wenn die Mama heimkommt, wer weiß, ob sie es gut in den ersten Stock schafft. Wer weiß überhaupt, wie alles wird?

Schmerzen in der Brust
In letzter Zeit hatte sie immer wieder Schmerzen gespürt, ein bissl undefinierbare, in der Brust, im Oberbauch. „Sie war daraufhin beim Hausarzt, um das Herz über ein EKG anschauen zu lassen“, schildert uns ihr vollkommen fassungsloser Mann. Alles in Ordnung, lautete der Befund. Doch die Schmerzen hörten nicht auf.

„Also sind wir ins Krankenhaus zur Untersuchung gefahren“, sagt der Ehemann. Blutabnahme, wieder EKG, Ultraschall, das ganze Programm. “Und wieder wurde uns versichert, dass alles in Ordnung ist.„

50 Minuten lang reanimierten die Ärzte
Erleichtert wollte das Paar nach Hause fahren, „ich geh nur schnell zur Toilette“, sagte der Mann. „Geh nur, ich warte da“, war das vorerst Letzte, was er von ihr hörte. „Als ich Minuten später zurückgekommen bin, war die Hölle los!“ Seine Frau war bewusstlos, Ärzte leisteten Erste Hilfe, Hektik. „50 Minuten lang haben sie versucht, meine Frau zu reanimieren!“

Und seither ist sie auf der Intensivstation. Kaum ansprechbar. „Sie hatte einen Vorderwandinfarkt, Herzstillstand, Gehirnschlag. Sie ist an die Herz-/Lungenmaschine angeschlossen, hängt an der Dialyse, wurde und wird weiter operiert.“ Das Schönste für ihn war, „wie sie ein bisschen meine Hand gedrückt hat.“

Der Mann wurde von seinem freundlichen Arbeitgeber kurzfristig dienstfrei gestellt, um sich dieser Situation stellen zu können, ist mit allem aber völlig überfordert. Wie er mit den Finanzen klar kommt, kann er gar nicht überschauen.

Geschenke für die beiden Kinder
Im Moment können wir nur das tun: Für die beiden Kinder, die im Moment nur „funktionieren“, gar nicht richtig ansprechbar sind, nur nach der Mutter fragen, ein paar Geschenke unter dem Baum legen. Schauen, dass überhaupt ein Baum da ist, und Lebensmittel im Kühlschrank sind. Damit wir der Familie fürs Erste die monetären Sorgen nehmen können. Und es hilft wohl auch, wenn wir der Mama die geballte Kraft positiver Gedanken der „Krone“-Familie schicken…

Unsere Kontonummer für “Wir helfen Steirern" lautet AT072081502500718404.

Claudia Fulterer
Claudia Fulterer
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