Kühtai-Hochoetz

Verbindung: Bergbahnen legen Karten auf den Tisch!

Tirol
18.11.2018 12:00

Die Katze aus dem Sack gelassen haben die Bergbahnen Kühtai und Hochoetz in Mötz: Bei einer Podiumsdiskussion wurden die Pläne zur Verbindung der Skigebiete präsentiert. Die veranstaltende Bürgerinitiative „Nein zur Zerstörung von Feldringer Böden und Schafjoch“ hat 6500 Unterschriften dagegen gesammelt.

Eine Seilbahn (10 EUB) soll von Ochsengarten südlich vorbei an Marlstein in zwei Sektionen auf das Schafjoch führen, eine zweite Bahn (Sechsersessellift) von nördlich des Faltegartenköpfls ebenfalls auf das Schafjoch. Von dort ist die eigentliche Verbindungsbahn (10 EUB) über den Grieskogel hinüber ins Kühtai vorgesehen.

Gemeindesaal übervoll
Dagegen hat sich die Bürgerinitiative um Gerd Estermann aus Mötz formiert, die das Naturjuwel Feldringer Böden und Schafjoch in Gefahr sieht. Die Gruppe lud Freitag Abend Vertreter der Bergbahnen, der Koalitionsparteien sowie alpiner Vereine zu einer Podiumsdiskussion in den Gemeindesaal Mötz. „Braucht Tirol noch mehr Lifte und Pisten?“ lautete das Motto der Veranstaltung im übervollen Saal, die sich im Grunde ausschließlich um die Kühtaier Verbindungspläne drehte.

„Vier Prozent der Tiroler Landesfläche sind Pisten, aber lediglich zwölf Prozent besiedelbar. Wann ist endlich genug?“ wollte BI-Sprecher Gerd Estermann zu Beginn wissen. Er forderte, die Erschließungspläne in die Schublade zu legen.

Skigebiet Kühtai zu klein
Der Kühtaier Hotelier und VP-Tourismussprecher Mario Gerber betonte die Notwendigkeit der Verbindung: „Kühtai braucht eine innovative touristische Weiterentwicklung. Viele Gäste sagen ab, weil ihnen das Skigebiet zu klein ist. Den beliebten Tourenbereich haben wir in unseren Überlegungen fast ausgeschlossen, es würde auch nur zwei neue Skipisten geben.“ Gerber hob außerdem einen Umweltaspekt hervor: „Derzeit spulen allein die Busse beim Transport unserer Gäste zwischen den zwei Skigebieten pro Jahr rund 31.000 Kilometer ab.“

Gebi Mair, Klubobmann der Grünen, kritisierte die „Maßlosigkeit“ bei dem Vorhaben. Er kann sich eine Verbindung mit nur einem Lift ohne Beanspruchung des Schafjochs vorstellen. Dies hält zwar der Oetzer BM Hansjörg Falkner, Aufsichtsratsvorsitzender der Bergbahnen, für möglich, entscheidend sei letztlich jedoch eine Kombination aus wirtschaftlicher und ökologischer Sinnhaftigkeit.

Markus Welzl (ÖAV) hob den Flächenverbrauch hervor. Der beanspruchte Bereich sei größer als jedes der beiden einzelnen Skigebiete. „Wie viele Pisten auch immer - die Feldringer Böden sind zerstört“, warnte er. Kletterstar Hansjörg Auer warf den Touristikern Denkfehler vor: „Nicht die Urlauber wollen die Verbindung, ihr wollt sie!“

Auers Einladung zu einer Skitour im kommenden Winter auf das Schafjoch nahmen die Podiumsgäste schließlich an.

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