In Gesprächen mit ihrem italienischen Amtskollegen hat Innenministerin Maria Fekter zuletzt auch dagegen protestiert, dass illegale Migranten über die italienischen Häfen Brindisi, Neapel oder Triest nach Europa kommen und sich dann über Italien oder Slowenien nach Österreich durchschlagen.
Weil Italien mit der Erfassung dieser Illegalen schlampig umgeht (keine Fingerprints!), fällt es Österreich schwer, nachzuweisen, von wo sie herkommen. Meist haben die Illegalen Bahntickets, Ausweise etc. längst vernichtet, und das erschwert die Rückführung Illegaler gemäß dem Dubliner Abkommen. Es sieht vor, dass das Erstaufnahmeland für Asylwerber zuständig ist.
Italien soll Sondereinheit "Thunder" beitreten
Geht es nach Fekter, dann sollte sich Italien auch an der Europol-Gruppe „Thunder“ beteiligen, einer Sondereinheit gegen Schlepperbanden, die Personen aus Afghanistan über die Türkei und Italien nach Europa schleust. Österreich arbeitet bei „Thunder“ aktiv mit.
Was Hoffnung macht: Derzeit wird auf Beamtenebene mit Italien über ein Abkommen zur intensiveren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Exekutive verhandelt. Die Unterzeichnung ist für heuer geplant, wobei es um die stärkere Überwachung italienischer Häfen und von Verbindungen nach Österreich geht.
Ob bei einer schärferen Kontrolle des Zuzugs von Illegalen aus dem Süden kein drittes Asylaufnahmezentrum in Österreich notwendig ist, wird sich weisen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.