Vor 35 Jahren hat man den Auftrag der sozial engagierten Gräfin Elvine de La Tour umgesetzt: Das Krankenhaus de La Tour in Treffen wurde eröffnet. Seither wurden 14.000 suchtkranke Menschen betreut. Zum Jubiläum treffen einander an diesem Wochenende 22 Sucht-Experten.
„Sucht ist die Unfähigkeit, sich zu entziehen. So werden Menschen absolut beherrscht“, erklärt Professor Herwig Scholz. Der Primarius in Ruhe und Suchtspezialist schlechthin hat sein ganzes Leben der Thematik gewidmet und das Krankenhaus de La Tour aufgebaut. „Wir sind damals mit einem ganzen Team aus Vorarlberg gekommen“, erinnert sich der 78-Jährige.
Emotionale Beziehung aufbauen
Mit 20 Betten für alkoholabhängige Männer wurde begonnen. Scholz, der das Spital bis 2010 geleitet hat, betont: „Bei Suchterkrankten geht es vorrangig darum, auch eine emotionale Beziehung aufzubauen.“ Heute werden in der Diakonie-Einrichtung Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängige sowie an Spiel-, Online- oder Kaufsucht erkrankte Menschen aus ganz Österreich betreut.
„Uns stehen 56 Therapieplätze zur Verfügung. Wir betreuen jährlich an die 400 Patienten“, so die ärztliche Leiterin Renate Clemens-Marinschek. Die Primaria wird von 44 Mitarbeitern - von der Köchin bis hin zu Therapeuten und Ärzten - unterstützt: „Etwa 40 Prozent schaffen es, abstinent zu bleiben.“ Diakonie-Rektor Hubert Stotter: „Zur Fachtagung “Sucht als facettenreiches Krankheitsbild„ erwarten wir zahlreiche Experten.“
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