Dorothea Haider, die Mutter des verstorbenen BZÖ-Gründers, hatte in der Sonntagsausgabe der "Krone" klar Stellung gegen Parteichef Uwe Scheuch und dessen Bruder Kurt bezogen (siehe Infobox). Sie sei "tief enttäuscht", ließ sie wissen. Uwe Scheuch meinte dazu: "Sie werden von mir kein schlechtes Wort über Dorothea Haider hören." Eine Mutter werde sich doch immer auf die Seite ihrer Tochter schlagen, und Ursula Haubner habe sich für das BZÖ entschieden. Kritik kam dann aber doch, und zwar daran, "dass man jetzt noch immer versucht, den Jörg Haider 14 Monate nach seinem Tod mit seinen eigenen Argumenten zu missbrauchen".
Dörfler ging vor allem auf Haubners Kritik an der Abspaltung der Kärntner ein und meinte: "Wenn Ursula Haubner Wahlen gewonnen hätte, würde ich mir ihre Frage stellen lassen. So kann ich diese Kritik einfach nicht annehmen." Die Wahl in Oberösterreich habe gezeigt, dass das BZÖ nicht überlebensfähig sei, die Abspaltung sei daher der einzig richtige Schritt für Kärnten, so Dörfler und Scheuch unisono.
"Würde mich mit dem Teufel verbünden"
Einen verbalen Ausrutscher leistete sich in dem Bemühen, die Zusammenarbeit mit Heinz-Christian Strache zu rechtfertigen, FPK-Soziallandesrat Christian Ragger. In einem Interview mit der Regionalzeitung "Unterkärntner Nachrichten" meinte Ragger, er sei Pragmatiker, sein Ziel sei es, für das Land etwas weiterzubringen. Man brauche da einen starken Partner auf Bundesebene, wer dieser sei, wäre ihm ziemlich egal. Wenn er etwas Positives für das Land erreichen könne, "dann würde ich mich sogar mit dem Teufel verbünden". Strache sei ihm jedenfalls sympathischer als SPÖ-Chef Werner Faymann oder ÖVP-Obmann Josef Pröll.
Heftige Kritik der Kärntner Opposition
Die Kärntner SPÖ übte scharfe Kritik an der Aussage Raggers. Klubobmann Herwig Seiser sprach von einem schlimmen verbalen Fehltritt, wenn Ragger einem "FPK-Pakt mit dem Teufel" das Wort rede. Der Landesrat bekunde damit seine Sympathie mit Strache "und damit auch mit dessen grauslicher Politik". Auch die Grünen reagierten kritisch. Landessprecher Rolf Holub meinte: "Die Wortwahl und Methodik sind sehr erhellend und werfen ein bezeichnendes Licht auf die Geisteshaltung, die in dieser Partei herrscht." Sich für den Erhalt der Macht auch mit dunklen Mächten verbünden zu wollen, hätten schon andere versucht, "genützt hat es nie", so Holub.
Schwere Vorwürfe vom Bundes-BZÖ
Das Bundes-BZÖ warf Scheuch indes in einer Aussendung vor, seine Versprechen gebrochen zu haben. Die Palette reiche vom Zukunftsfonds über die Partei-Abspaltung bis hin zu einem angekündigten Verzicht auf Partei-Inserate. Im Juni habe Scheuch erklärt, man werde ein Jahr lang "auf jede Parteischaltung" verzichten. Seit der Abspaltung würden aber täglich zahlreiche Inserate geschaltet, die aus der Parteikasse bezahlt würden, so die Orangen.
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