Acht Männer angeklagt

Kupfer in Millionenhöhe verschwunden

Tirol
18.09.2018 18:19

Es ist immer wieder erstaunlich, welche Schlupflöcher internationale Banden nützen, um ihre Gaunereien zu begehen. Mutmaßliche Mitglieder einer solchen Bande waren am Montag am Innsbrucker Landesgericht angeklagt, weil sie mit gefälschten Frachtpapieren Kupfer im Wert von fünf Millionen Euro gestohlen haben sollen.

Gleich sechs Ungarn und zwei Slowaken (zwischen 30 und 47 Jahre) mussten amk Montag beim Großprozess auf der Anklagebank Platz nehmen. Der Vorwurf: Kupferdiebstahl in Millionenhöhe. Während drei der Angeklagten als einfache Lkw-Fahrer tätig gewesen sein sollen, soll es sich bei den restlichen fünf laut Staatsanwalt Markus Grüner um die Drahtzieher der Bande handeln.

Frachtpapiere gefälscht und Ware umgeleitet
Der Prozess bot zu Beginn vor allem Einblicke, wie die Kupfer-Mafia in der Regel an die wertvolle Fracht gelangt: Großspeditionen vergeben Lieferaufträge via Internet-Börsen an Subfirmen. Gewiefte Gauner, die Speditionen eigens gegründet oder Pleiteunternehmen übernommen haben, schicken dann nach Zuschlag ihre Fahrer die Kupferkathoden bei Unternehmen, wie etwa den Montanwerken in Brixlegg, abholen. Die Lenker ändern dann einfach den Zielort auf den Frachtpapieren und liefern die Ware statt zum Bestimmungsort meist nach Osteuropa.

Urteile im Oktober
„Mein Mandant ist unschuldig“, so der einheitliche Tenor der insgesamt fünf Verteidiger. Während einer der angeblichen Bosse lediglich als Beitragstäter, „aber niemals federführend“, agiert haben soll, stritten die Mitangeklagten - die teilweise schon seit fast zwei Jahren in U-Haft sitzen - überhaupt ab, etwas mit der Sache zu tun zu haben. Aufgeflogen ist übrigens alles, als ein umgeleiteter Lkw im Oktober 2016 in der Slowakei eine Panne hatte und der Fahrer nach seiner Verhaftung ausgepackt hat. Die Urteile werden im Oktober erwartet. 

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