In Camp festgehalten
Familie von Osama bin Laden im Iran aufgetaucht
Omar bin Laden, einer der saudi-arabischen Söhne Osamas, erhielt laut einem Bericht der Londoner "Times" im November einen Anruf von einer seiner Halbschwestern. Iman bin Laden berichtete ihm, dass die Familie im Iran gestrandet sei. Die Behörden gewähren ihnen nur selten Ausgang. Der Tochter Osama bin Ladens war es während einer Besorgungsfahrt gelungen, bis in die saudi-arabische Botschaft in Teheran zu fliehen. Dort warte sie nun auf eine Ausreiseerlaubnis.
Zu der Verwandten-Gruppe gehören laut der "Times" eine Frau Bin Ladens, sechs seiner Kinder im Alter von 15 bis 28 Jahren und insgesamt elf Enkelkinder. Sie hatten in Afghanistan gelebt, das Land kurz vor den Anschlägen vom 11. September 2001 verlassen und waren zu Fuß in den Iran eingereist, berichtet Bin Ladens Sohn Omar, der mit einer Britin verheiratet ist. Die Familie wohne seit acht Jahren in dem geheimen Camp bei Teheran, das sie aus Sicherheitsgründen nur selten verlassen dürfte, so der 29-Jährige.
"Sie sind allesamt Opfer"
Die iranischen Behörden hätten nicht gewusst, was sie mit seinen Angehörigen anfangen sollten, die in anderen Ländern unerwünscht seien, erklärt Omar bin Laden der "Times". Also habe man sie in das Lager gebracht und dort festgehalten. "Man hat ihnen gesagt, es sei zu ihrer eigenen Sicherheit." Er sei dem Iran dankbar, dass man seine Verwandten beschützt habe. In dem Camp werden offenbar mehrere Familien festgehalten. Manche seiner Halbgeschwister hätten dort geheiratet und selbst Familien gegründet, berichtet Omar bin Laden.
Er hoffe nun, dass die Familie den Iran verlassen dürfe und zu seiner Mutter nach Syrien oder zu ihm nach Katar reisen dürfe. "Sie sind allesamt Opfer, die keiner Menschenseele etwas zuleide getan haben. Man darf sie nicht für die Taten ihres Vaters verurteilen", appellierte der viertälteste Sohn Bin Ladens an den Iran.
Terror-Gerüchte um Söhne zerstreut
Die Nachricht über das Schicksal der Familienmitglieder des Bin-Laden-Clans zerstreut einige Gerüchte, die es über die Söhne des Terrorpatens gegeben hatte. So erscheint es eher unwahrscheinlich, dass Osamas Sohn Muhammad bin Laden die Nummer zwei der Al Kaida sein konnte, wenn er tatsächlich die letzten acht Jahre in dem Camp im Iran verbracht haben sollte. Auch gegen den heute 28-jährigen Saad bin Laden wurde wegen Terrorverdachts ermittelt. Er soll aber erst vor einem Jahr aus dem Camp geflüchtet sein.
Bin Laden hat mit fünf Ehefrauen mindestens 24 Kinder. Von den iranischen Behörden gibt es noch keine offizielle Stellungnahme zu den festgehaltenen Familienmitgliedern.
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