Mürzzuschlag

Böhler Bleche nahm 30 „Mille“ in die Hand

Steiermark
04.09.2018 19:24

Aus allen Ecken meldet die steirische Industrie Millionen-Investitionen - zuletzt aus Mürzzuschlag: Dort hat die voestalpine Böhler Bleche 30 Millionen Euro in die Hand genommen, um dem Standort, an dem 522 Mitarbeiter 137 Millionen Jahresumsatz erzielen, einen internationalen Spitzenplatz zu sichern.

Die Wirtschaft brummt - und zwar gewaltig. Eine ganze Milliarde, so rechnete die „Steirerkrone“ jüngst vor, kommt im steirischen Oberland an Investitionen zusammen. Neueste Stimme in der großen Aufbruchssinfonie: die Böhler Blechwerke der voestalpine in Mürzzuschlag.

Zukunftsmarkt: Titan für Flugzeuge
30 Millionen Euro flossen seit 2015 in modernere Anlagen. Der Anspruch der Obersteirer? Technologieführerschaft! Dazu sei immer Veränderung nötig, wie Geschäftsführer Helmut Ponemayr und Betriebsleiter Horst Saiger bei einem Werk-Rundgang betonen.

Aktuelles Beispiel: Um im Luftfahrtsektor ganz vorne zu bleiben, besorgten sich die Mürzzuschlager eine neue Richtmaschine für Titanblech. Kosten: 2,2 „Mille“. „Damit sind wir europaweit der einzige Hersteller von Titanblechen für die Luftfahrtindustrie“, erklärt voestalpine-Vorstand Franz Rotter nicht ohne Stolz. Der Umsatz mit Titan-Produkten soll sich bis 2023 auf 30 Millionen Euro versechsfachen, so das ehrgeizige Ziel.

Vormaterial kommt aus der „Familie“
Doch Titan ist nur ein Teil des Geschäfts: In 200 verschiedenen Legierungen gibt es die Böhler Bleche. Sie sind zwischen einem und 110 Millimetern dick und werden nicht nur im Flugzeugbau, sondern auch zu chirurgischen Implantaten, Werkzeugen oder Gussformen für Kunststoffteile weiterverarbeitet. 98 Prozent gehen als Export in die Welt. Dafür kommt das Ausgangsmaterial aus dem engsten „Familienkreis“ - nämlich per Bahn vom Edelstahlwerk aus Kapfenberg.

Jene Walze, durch die all diese rohen Stahl-„Brammen“ aus Kapfenberg zuerst hindurchmüssen, wurde erst vor zwei Wochen getauscht. Das neue Duo-Walzgerüst kann ebenere und stärkere Bleche erzeugen als das alte Trio-Walzgerüst.

Außerdem wurde ein weltweit einzigartiges Messsystem mit Laser-Sensoren entwickelt. Derzeit tüfteln die Ingenieure noch an der perfekten Synchronisation mit der digitalen Steueranlage. Zwei neue Wärmebehandlungsöfen, die dank ihres parallelen Betriebs Stehungen vermeiden sollen, und eine hochmoderne Rollenrichtmaschine komplettieren das 15,5 Millionen-Investitionsprojekt „ProPlate“.

Investitionen bringen Wachstum und Arbeitsplätze
Was die ganze Region freut: Parallel zur technischen Aufrüstung wurden seit 2017 mehr als 30 neue Mitarbeiter aufgenommen. Das war übrigens gar nicht so leicht. Denn um Fachkräfte für Digitalisierung und Automatisierung herrscht in der boomenden Obersteiermark derzeit ein regelrechtes G’riss…

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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