Tiwag baut in Stams:

Neues Ausgleichsbecken schont Fischwelt im Inn

Tirol
29.08.2018 06:11

Mit der geplanten Erweiterung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz um das Pumpspeicherkraftwerk Kühtai errichtet die TIWAG ein Ausgleichsbecken in der Nähe des Kraftwerks Silz auf Stamser Gemeindegebiet. Damit wird der Wasserschwall aus dem Kraftwerk gedämpft, um die gewässerökologischen Verhältnisse im Inn zu verbessern.

Bereits ab September 2018 wird dazu ein Versuchsbecken errichtet. „Der Bau dieses Versuchsbeckens ist im UVP-Bescheid vom Juni 2016 vorgeschrieben und hilft uns, im Detail die Bauausführung und anschließend mit dem Probestau auch die Funktionsweise zuverlässig zu testen“, betont TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina: „Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt in Abstimmung mit der Behörde. Das nahe gelegene Naturdenkmal Stamser Eichen bleibt von allen Arbeiten - sowohl am Versuchs- als auch am Ausgleichsbecken - unberührt.“

„Dank der guten Zusammenarbeit der Gemeinde Stams mit der TIWAG wurde die Sanierung des nahen Fußballplatzes bereits im Vorfeld der Bauarbeiten mit Unterstützung der TIWAG durchgeführt, um die Auswirkungen des Ausgleichsbeckens auf den Betrieb des Platzes gering zu halten“, so Bürgermeister Franz Gallop. Der in der Nähe verlaufende Rad- und Wanderweg (auf dem auch die Route des „Jakobsweges“ verläuft) wird im Zuge der Arbeiten geringfügig verlegt.

Reduktion des Wasserschwalls 
Das Ausgleichsbecken dient zur Senkung der Wasserschwallbelastung im Inn, die durch den Abfluss aus dem Kraftwerk Silz entsteht. Durch Einleitung des Kraftwerkabflusses in das Ausgleichsbecken wird dieser Schwall reduziert, bevor das Wasser in den Inn weitergeleitet wird. Das Ausgleichsbecken wird zwischen August 2019 und April 2022 errichtet, eine Beckenfläche von 100.000 m2 sowie ein Volumen von 300.000 m3 aufweisen.

Mit dem Versuchsbecken, das nun ab September 2018 gebaut wird, wird die Arbeitsweise des eigentlichen Ausgleichsbeckens umfangreich getestet. In seinen Ausmaßen wird es ca. 30 mal 50 Meter betragen. Die Arbeiten am Versuchsbecken sind im Dezember 2018 abgeschlossen.

Wertvolle Ausgleichs- und Regelenergie
Seit der Eröffnung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz 1981 produzieren die Kraftwerke Kühtai und Silz mit den beiden Speichern Finstertal und Längental jährlich 450 Gigawattstunden (GWh) sauberen und CO2-freien Strom aus natürlichem Zufluss. Zur besseren Nutzung der Wasserkraft plant die TIWAG den Ausbau dieser Kraftwerksgruppe um ein weiteres Speicherkraftwerk, das im Wesentlichen aus drei Anlagenteilen besteht:

Dem neuen Speichersee Kühtai im hinteren Längental, dem Pumpspeicherkraftwerk Kühtai 2 und dem Beileitungsstollen, über den Wasser aus dem Stubai- und dem Ötztal zum Speicher geführt wird. Mit Hilfe des neuen Speichers wird die Wasserspeicherkapazität der Bestandsanlage um rund 50 Prozent erhöht. 216 GWh allein aus natürlichem Zufluss können so pro Jahr zusätzlich durch die Kraftwerksgruppe erzeugt werden.

2009 reichte die TIWAG die Projektunterlagen zur Genehmigung bei der UVP-Behörde ein. Im Juni 2016 wurde von der UVP-Behörde beim Land Tirol der positive Bescheid in erster Instanz ausgestellt. Im August 2017 übermittelte das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) in Wien in zweiter Instanz sein Erkenntnis über die Änderung des UVP-Genehmigungsbescheids und gab damit grundsätzlich grünes Licht für den Ausbau.

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