Olivia Ruderes ist die erste steirische Ordnungstrainerin, die die „KonMari“-Methode aus dem weltweiten Bestseller „Magic Cleaning“ lehrt. Die Kapfenbergerin bringt ihren Kunden das Aufräumen und Loslassen von Habseligkeiten bei. Ziel ist ein glücklicheres Leben.
Frau Ruderes, wie schafft man nun Ordnung? Indem man Gleiches mit Gleichem zusammenfügt. Das Konzept ist sehr einfach - und trotzdem fordernd. Es geht darum, zu bewerten, wie sehr man an etwas festhält und welche Gegenstände man eigentlich gar nicht braucht.
Woher wissen Sie, was Ihr Kunde braucht? Beim Erstgespräch nehme ich mir so viel Zeit wie nötig, manchmal bis zu vier Stunden. Wir schauen uns die Wohnung an, besprechen, wo das Chaos herkommt und formulieren Ziele. Jedes Coaching ist daher sehr individuell und über einen längeren Zeitraum angelegt.
Womit fangen Sie an? Die „KonMari“-Methode gibt ein Schema vor: Wir fangen mit der Kleidung an, danach kommen Bücher, Dokumente, Kleinkram (Küche, Abstellraum, Anm.), und zum Schluss Persönliches mit sentimentalem Wert.
Wie lange dauert es, bis Sie die ganze Wohnung auf Vordermann gebracht haben? Das dauert bis zu 25 Stunden, man schafft niemals alles an einem Tag. Es ist ein Prozess, der viel Vor- und Nachbereitung braucht.
Sie haben ja von Marie Kondo persönlich gelernt... Genau, das Seminar fand im April in London statt. Es waren über 100 Teilnehmer aus 30 Nationen da, weil es das bislang einzige und wahrscheinlich auch letzte Seminar in Europa war.
Sie schreiben auf Ihrer Homepage: Die eigenen vier Wände dürfen Ecken und Kanten widerspiegeln. Wie meinen Sie das? Wohnen ist etwas sehr Persönliches. Alles, was man liegen lässt, hat man auf die Seite geschoben. Das heißt, sich nicht entschieden, was damit passieren soll. Durch das Zusammenräumen befasst man sich mit der eigenen Vergangenheit und filtert jene Dinge heraus, die auch in der Gegenwart relevant sind.
Können Sie ein Beispiel nennen? Jemand, der gerne liest, wird seine Zeitschriften und Bücher weiterhin in seiner Nähe haben wollen und glücklich sein, wenn sie einen zentraleren Platz im Raum bekommen.
Man hat den Eindruck, Wohnen sei in den letzten Jahren wichtiger geworden. Wohnen hat auf alle Fälle einen höheren Stellenwert. Es gibt ein großes Interesse daran, sein Heim zu verschönern, da hat jeder eigene Vorlieben. Das Zuhause muss ein Ort der Ruhe sein.
Cornelia Knabl
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