Privatisierungs-Angst:

Land Kärnten will sein Trinkwasser schützen

Kärnten
15.08.2018 06:05

Zwei Euro kosten in Klagenfurt 1000 Liter Wasser. Damit die kostbare Ressource für jeden leistbar bleibt, will das Land jetzt die Versorgung in der Verfassung verankern - Juristen arbeiten an einer „Wasser-Charta“. Dadurch soll die lebensnotwendige Ressource vor der Privatisierung geschützt werden. Denn erneut greifen große Konzerne in Europa nach unserem kostbarsten Gut.

Aktueller Auslöser für die Debatte ist ein Streit um das Trinkwasser in der französischen Gemeinde Vittel. Der Konzern Nestlé beansprucht die lokale Grundwasserquelle für sich. Die Bevölkerung soll über Quellen aus der Umgebung versorgt werden.

Von einer schleichenden Privatisierung des Wassers war auch die Rede, als vor Jahren Konzerne versucht hatten, Wasserversorgung und Kanalisationen von Kommunen zu übernehmen. Auch in Klagenfurt war der Aufschrei groß, als 2007 der globale Wasserkonzern Veolia in Klagenfurt Dienstleistungen rund um die kostbare Ressource übernehmen sollte. Das Engagement endete jedoch mit einer Pleite.

Wasser-Charta gegen Privatisierungen
„Vor zehn bis 15 Jahren hat es massive Bestrebungen gegeben, kommunale Einrichtungen zu privatisieren. Das konnte in Kärnten zum Glück verhindert werden“, heißt es aus dem Büro des zuständigen Wasserwirtschaftsreferenten.

Um Privatisierungen einen Riegel vorzuschieben, wird an einer Wasser-Charta gearbeitet. Damit soll der Anspruch auf die Versorgung mit leistbarem wie hochqualitativem Trinkwasser in den Verfassungsrang erhoben und so bestmöglich geschützt werden, erklärt Landesrat Daniel Fellner.

Um Spekulationen vorzubeugen, ist der Ankauf von weiteren Quellen geplant. Derzeit befinden sich die Quellen Traundorf und Gablern im Besitz der Kärntner Wasserstiftung.

Thomas Leitner
Thomas Leitner
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