Mit 26 Jahren ist Fabio Ingolitsch der jüngste Co-Trainer in der 2. Liga. Wie er zu diesem Job kam, welche Rolle er Bruder Sandro bei Bundesligist St. Pölten zu traut und warum er die Rückkehr Lieferings in die Red Bull Arena begrüßt.
Mit 26 Jahren wäre Lieferings Fabio Ingolitsch im besten Kicker-Alter. Der Pongauer ist jedoch nicht Teil des Kaders, sondern fester Bestandteil des Trainerstabs. Der Bischofshofener ist der jüngste Co-Trainer der 2. Liga.
„So eine Chance zu bekommen - da geht ein Traum in Erfüllung“, verrät Ingolitsch, der im zweiten Jahr bei den Jungbullen arbeitet. Dabei war er drauf und dran, sich in anderer Funktion mit Jugendlichen zu beschäftigen. „Ich hatte eine fixe Lehrstelle im Gymnasium in St. Johann“, erklärt der Magister in Naturwissenschaften.
Dann aber läutete sein Handy, war Liefering-Geschäftsführer Manfred Pamminger dran. „Er hat mir gesagt, sie brauchen noch einen Co-Trainer.“ Ingolitsch, der sich zuvor bereits für eine Stelle in der Akademie beworben hatte, musste nicht lange überlegen. „Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht!“
Ingolitsch hat einen besonderen Draht zu den Spielern
Statt in der Schulklasse „unterrichtet“ er nun am Rasen. Dank seiner Jugend pflegt der ehemalige Salzburger-Liga-Kicker, zuletzt bei Kuchl unter Vertrag, eine besondere Beziehung zu vielen Kickern. „Ein Riesenvorteil! Ich kann mit den Jungs anders kommunizieren.“
Je besser er die Spieler kennt, desto mehr kann er auf sie eingehen. „Wenn man so oft zusammen ist, will man auch die andere Person kennenlernen. Nur dann geht der Spieler für dich durchs Feuer und umgekehrt. So entwickeln sich alle weiter.“
Ingolitsch weiß, dass dabei der richtige Mix von großer Bedeutung ist. „Die Jungs haben Respekt und trotzdem können wir Spaß haben. Sie wissen genau, wo die Grenzen sind. Ich fühle mich daher richtig wohl in meiner Rolle.“
Guter Draht zu Lieferings Cheftrainer Gerhard Struber
Einen guten Draht hat Fabio auch zu Cheftrainer Gerhard Struber und dem Rest des Stabs. „Es ist schön, in die Arbeit zu kommen und mit Leuten zu arbeiten, die du gerne hast. Wir sitzen ja doch immer stundenlang gemeinsam im Bus, verbringen viel Zeit in den Hotels miteinander. Da hat uns die letzte Saison zusammengeschweißt.“
Für ihn hat die Bindung innerhalb der Betreuer auch Signalwirkung auf die Spieler. „Es ist die Basis, als Einheit aufzutreten, um es den Jungs vorzuleben, damit sie das auf dem Platz auch so machen.“
Großes Vertrauen in Bruder Sandro
Einer, der auf dem Platz stets alles gibt und selbst in Liefering aktiv war, ist Fabios Bruder Sandro. Der 21-Jährige wechselte im Sommer 2017 zu St. Pölten und absolvierte dort ein starkes erstes Jahr in der höchsten Spielklasse, kam auf 20 Einsätze in der Bundesliga.
In dieser Saison traut der große dem kleinen Bruder noch mehr zu. „Er hat eine super Vorbereitung gespielt. Ich traue ihm zu, dass er absoluter Stammspieler wird, in der Bundesliga Fuß fasst und noch viele Jahre in der höchsten Liga verbringen kann“, ist Fabio, der den spektakulären 4:3-Auftaktsieg der Niederösterreicher gegen den WAC live vor Ort verfolgte, stolz auf den Youth-League-Sieger von 2017.
Er selbst durfte sich mit Liefering über einen verdienten 2:1-Erfolg in Horn freuen und fiebert nun dem Heim-Auftakt gegen Vorwärts Steyr entgegen. Die Besonderheit dabei: Liefering kehrt in die Red Bull Arena zurück.
Rückkehr in die Bullen-Arena als „zusätzlicher Motivator“
„Die Jungs finden es voll cool“, berichtet er. „Wenn sie mit einem positiven Gefühl hingehen, dann bin ich auch froh. Dann kann es ein zusätzlicher Motivator für uns sein.“ Wichtig sei, dass die Jungbullen den körperlich starken Oberösterreichern Einhalt gebieten und voll dagegenhalten. „Wir wollen ihnen mit unserer Intensität keine Luft lassen.“
Generell verfolgt Ingolitsch, der ein besonderes Augenmerk auf Standardsituationen legt und mit dem Team erhebliche Fortschritte erzielen konnte, keine konkreten Karrierepläne. „Dafür ist das Geschäft zu dynamisch und schnelllebig. Ich bin hier gut aufgehoben und hätte nichts dagegen, wenn es noch länger so gut laufen würde“, meint er.
„Ich fühle mich richtig wohl und hoffe, dass ich noch viele Jahre im Profigeschäft arbeiten darf.“ Angesichts seines Engagements und seiner Jugend steht seinem Vorhaben nichts im Wege.
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