Südsteirer in Haft

Bankräuber von St. Georgen hatte zu viele Augenzeugen

Jener mutmaßliche Bankräuber (Bild), der am Freitag die Raiffeisen-Filiale in St. Georgen an der Stiefing im Bezirk Leibnitz überfallen hatte, wurde dank zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung noch am selben Tag festgenommen. Es handelt sich um einen arbeitslosen Südsteirer. Der 30-Jährige ist geständig und gab finanzielle Notlage als Motiv an. Er habe erst vor Kurzem seinen Job verloren.

"Dieser schnelle Erfolg ist den aufmerksamen Beobachtungen einiger Personen zu verdanken, die uns auf die Spur des Täters gebracht haben", meinte Oberstleutnant Erwin Strametz vom Landeskriminalamt Steiermark am Samstag über die rasche Festnahme.

Zeuge notierte sich Kennzeichen
Mit einer Schreckschusspistole bewaffnet hatte der 30-jährige Verdächtige die Bank in St. Georgen überfallen und war danach aus der Filiale gerannt. Nach der Tat sahen mehrere Zeugen ein hellblaues Auto mit hoher Geschwindigkeit davonrasen. Ein weiterer Zeuge hatte bereits vor einigen Tagen einen Fremden beobachtet, der ein Fahrrad aus dem Kofferraum seines Autos geholt und damit im Ort herumgefahren war. Strametz: "Dieser Zeuge hatte sich die Kennzeichen notiert." Wie sich herausstellte, hatte der Verdächtige damals den Tatort ausspioniert.

Auch weiteren Überfall gestanden
Wenige Stunden nach dem Überfall in St. Georgen klickten schließlich in einem Einkaufszentrum in Gralla bei Leibnitz die Handschellen. Nach erstem Leugnen zeigte sich der verheiratete ehemalige Weinhändler dann doch geständig. Die Beute hatte er am Dachboden seines Hauses versteckt. Auffällig waren bald Parallelen zu einem weiteren Raiba-Überfall am 17. September in Lebring: die Uhrzeit, die Nähe zum Wohnhaus des 30-Jährigen oder die Maskierung mit der Wollhaube samt Sehschlitzen und den Gummihandschuhen - mittlerweile hat der Verdächtige auch diese Tat gestanden.

von Eva Molitschnig ("Steirerkrone") und steirerkrone.at