Ersturteil bestätigt:

Peiniger von Sissy Böhm bleibt lebenslang in Haft

Tirol
30.06.2018 09:18

Jener Kroate, der im Dezember 2016 an drei aufeinanderfolgenden Tagen drei Frauen in Innsbrucker Tiefgaragen überfallen hatte, ist am Freitag zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 27-Jährige wird in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Das Strafausmaß hatte wegen eines Formalfehlers neu verhandelt werden müssen, das erstinstanzliche Urteil wurde am Freitag bestätigt.  Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil sowohl Nichtigkeitsbeschwerde als auch Berufung angemeldet wurden.

Der 27-jährige Kroate wurde wegen versuchten Mordes, Raubes und schwerer Körperverletzung verurteilt. Während der erstinstanzliche Schuldspruch nach einer Nichtigkeitsbeschwerde im März vom Obersten Gerichtshof (OGH) bestätigt wurde, war das Strafausmaß aufgehoben worden. Grund dafür war ein Formalfehler, denn die in einem Gutachten festgestellte „seelische Abartigkeit“ des Beschuldigten war in keinerlei Zusammenhang mit den Taten gebracht worden. Die Rechtsprechung verlange für eine Anstaltseinweisung jedoch restriktiv nach einer Anlasstat, für die die Abartigkeit eines Täters ursächlich war, hatte der Anwalt des Kroaten seine Nichtigkeitsbeschwerde begründet.

Brutaler Übergriff auf Sissy Böhm
Unter den Opfern des Beschuldigten war unter anderem die Tochter des verstorbenen Schauspielers Karl-Heinz Böhm, Sissy Böhm. Sie wurde in der Tiefgarage ihres Hauses in ein Auto gezerrt und entführt. Ein Unfall in Hall stoppte schließlich die Entführungsfahrt. Einen Tag später klickten für den damals 26-Jährigen die Handschellen. Er wurde in Zirl festgenommen, nachdem er bei einer Verfolgungsjagd gegen eine Mauer gefahren und anschließend zu Fuß geflüchtet war. Kurz zuvor hatte er sein drittes Opfer überfallen. Zwei seiner drei Opfer waren schwer, Böhm sogar lebensbedrohlich verletzt worden.


Schlimme Kindheit

Die bekannte Psychologin Adelheid Kastner wies auch darauf hin, dass ihm in seiner Kindheit einiges angetan worden ist: Die Mutter schizophren, der Vater unbekannt. Die Großeltern waren überfordert, gaben das Kind an die Großtante, die steckte es ins Heim. Mehrfache, totale Beziehungsabbrüche zu Bezugspersonen führten zu einer schweren seelischen Störung: „Er kann mit Zurückweisungen nicht umgehen. Verzweiflung und Trauer sind gleichbedeutend mit Aggression und Wut.“

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