So etwas nennt man schlechtes Timing: Die Badesaison hat begonnen, und das Augartenbad ist eine Baustelle. Der Grund ist banal: ein Wasserrohrbruch. Es dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit gewesen sein, bis so etwas passiert. Und es ist nicht das einzige Bad in der Murmetropole, das eine Sanierung nötig hätte.
Im Augartenbad beginnt die Badesaison heuer mit zweiwöchiger Verspätung, am 25. Mai. Nicht, weil das Wetter so schlecht wäre. „Beim Füllen des Beckens haben wir einen Rohrbruch entdeckt“, sagt der Sprecher der Holding Graz, Gerald Zaczek-Pichler. Das Wasser musste noch einmal ausgelassen, das Erdreich neben dem Becken für die Reparatur aufgegraben werden.
Es ist fürwahr nicht so, dass die Stadt Graz in den letzten Jahren kein Geld investiert hätte in die Grazer Bäder. Das Bad Eggenberg wurde komplett neu gebaut - Kostenpunkt: 41 „Mille“. Die Stadt hat das Ragnitzbad gekauft und hergerichtet. Und auch der Umbau vom Bad zur Sonne ist noch nicht so lange her.
Und doch muss man sich den Vorwurf gefallen lassen, dass das, was im Augartenbad passiert ist, vorhersehbar war, man aber nichts unternommen hat. Denn dass das Bad, wie übrigens auch das Stukitzbad, sanierungsbedürftig ist - da wie dort muss die ganze Technik modernisiert werden -, sei nichts Neues, sagen Kritiker, die nicht namentlich genannt werden wollen.
Die Holding Graz betont, dass man so wie jedes Jahr auch heuer 400.000 Euro in die Instandhaltung investiert habe (da ist allerdings die Schöckl-Seilbahn, die auch zur Freizeit-Sparte der Holding Graz gehört, mitgerechnet). Das Budget reicht eben nur für Flickwerk, für größere Investitionen müsste die Stadt Geld locker machen - in diesem Fall rund zwei Millionen Euro.
Das ist bis dato aber nicht passiert. Wenn die Arbeiten bis zum Start der Badesaison im nächsten Jahr abgeschlossen sein sollen, muss man heuer im Herbst, wenn die Freibäder zusperren, damit beginnen. Und es gibt nur noch eine Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause. Die Zeit drängt also.
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