Sturm Graz hat die Meisterentscheidung in der Bundesliga nicht vertagen können. Der Tabellenzweite ging am Sonntag im Schlager in Salzburg nach verpatzter zweiter Hälfte als klarer 1:4-Verlierer vom Platz. Der Auftritt der Grazer verheißt für das Cup-Finale am Mittwoch in Klagenfurt nichts Gutes. Mit den eigenen Fans im Rücken will das Team von Trainer Heiko Vogel dort aber zurückschlagen.
„Die zweite Hälfte war inferior. Von der Einstellung her ist es unglaublich, dass man ein Spiel so aus der Hand gibt. Ich bin das von meiner Mannschaft nicht gewohnt“, sagte ein enttäuschter Vogel. Der Deutsche übte auch Selbstkritik. „Auch ich als Trainer habe es nicht geschafft meine Mannschaft zu 100 Prozent auf dieses Spiel zu fokussieren“, meinte Sturms Trainer.
Bei elf Punkten Rückstand auf die Salzburger war die Titelchance der Grazer eigentlich nur noch theoretischer Natur. Rang zwei und damit der zweite Champions-League-Qualifikationsplatz ist zudem mit einem Fünf-Punkte-Plus auf Rapid gut abgesichert. Dass der Cup da Priorität hat, ist durchaus verständlich. „Man kann sich nicht aussuchen, wie man verliert, aber aussuchen wie man zurückkommt. Wir können viel besser spielen, am Mittwoch wird sich die Mannschaft sicher anders präsentieren“, war Vogel überzeugt.
Im Spaß wünschte er sich zudem einen nicht ausgerasteten Gegner. „Ich hoffe, dass sie jetzt bis Mittwoch durchfeiern und dabei keine Pause einlegen“, sagte Vogel in Hinblick auf die Feierlichkeiten der „Bullen“ nach dem fixierten Meisterstück am Sonntag.
Die Grazer Kicker ließen sich von der bitteren Klatsche, der zweiten in Wals-Siezenheim nach dem 0:5 im November, nicht aus der Bahn werfen. „Ich gratuliere Salzburg zum Meistertitel, aber nicht zum Cup, den holen nämlich wir“, spuckte Offensivmotor und 0:1-Torschütze Peter Zulj große Töne. Dass dafür eine Steigerung notwendig sein wird, war ihm klar. „In der zweiten Hälfte, das war desaströs. Da müssen wir uns einfach viel besser anstellen“, forderte der ÖFB-Teamspieler.
Alar: „Müssen anderes Gesicht zeigen“
Mit Deni Alar soll er in der Offensive für geniale Momente sorgen. Der Stürmer lieferte in Salzburg den Assist zum Führungstor. „Am Mittwoch müssen wir ein anderes Gesicht zeigen, spielen wie in der ersten Hälfte und noch 20 Prozent drauflegen, dann bin ich mir sicher, dass wir den Cup gewinnen“, verlautete Alar.
Geleitet wird das Endspiel von Schiedsrichter Harald Lechner. Der 35-Jährige wird hoffentlich nicht zum entscheidenden Faktor. „Ich hoffe, dass enge Entscheidungen richtig getroffen werden“, sagte Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl. In Salzburg habe er das in einer Situation bei Dieter Muckenhammer vermisst. Philipp Huspek wurde beim Stand von 0:1 wohl zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen. „Das war eine Riesenchance, dann wäre das Spiel anders gelaufen, hätten wir es vielleicht gewonnen“, vermutete der Ex-Goalie. Zu viel wollte er sich damit aber nicht beschäftigen. „Ich bin ein fairer Verlierer, Salzburg hat eine Riesensaison gespielt und wäre auch sonst verdient Meister geworden“, erläuterte Kreissl.
Im Cup werden die Karten völlig neu gemischt. „Wir wollen den Cup gewinnen und das ist mit 20.000 Grazern im Rücken auch gut möglich“, blickte Sturms Sportchef optimistisch voraus. In Klagenfurt erwartet sein Team aufgrund des großen Interesses der eigenen Anhänger quasi ein Heimspiel.
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