Positiver Bescheid:

Windpark auf der Stubalm nahm große Hürde

Steiermark
02.05.2018 18:19

Das Kräftemessen zwischen Rücken- und Gegenwind auf der Stubalm geht in die nächste Runde: Nachdem das Land Steiermark dem Windpark von Franz Penz nach erfolgter Umweltverträglichkeitsprüfung die Genehmigung erteilt hat, liegt der Ball jetzt wieder bei den Gegnern. Die arbeiten schon am fristgerechten Einspruch.

Immerhin 17 von 20 geplanten Windrädern wurden also genehmigt. Warum nur 17, das wird im 265-Seiten-Bescheid erklärt: „Anlage 10 scheitert an artenschutzrechtlichen Belangen“, die Anlagen neun und elf wegen Raumordnung, Tourismus und Landschaftsbild.

Unfallgefahr für Bussard und Fledermaus
Penibel schlüsselt die Umweltverträglichkeitsprüfung die Folgen für die Natur auf. So müssten sich manche Vogelarten in der Bauphase auf Revierverluste einstellen, heißt es. Andere Vögel - wie Mehlschwalbe oder Mäusebussard - seien gefährdet, mit den Rotorblättern zu kollidieren. Ein hohes Kollisionsrisiko gibt es für Fledermäuse, deren Aktivitäten zwei Jahre lang mit so genannten „Batcodern“ überwacht werden müssen. Als Ausgleich für Rodungen müssen mindestens 5250 Bäume gepflanzt werden.

Trotz solcher Auflagen hat der Edelschrotter Unternehmer Franz Penz, der erst vor zwei Wochen die Energie Steiermark als 65-Millionen-Investor und 49-Prozent-Eigner ins Boot holte, jetzt eine wichtige Hürde genommen. Schon nach drei Jahren Bauzeit könnten 17 Windräder mit einer Leistung von 3,2 Megawatt und einem Rotordurchmesser von 113 Metern im Gemeindegebiet von Hirschegg-Pack, Maria Lankowitz und Weißkirchen Strom liefern.

„Größter Eingriff seit der Eiszeit“
Doch die Gegner versprechen Widerstand: „Das einzig Positive ist, dass die drei Windräder, die dem Alten Almhaus und der Sommerresidenz der Lipizzanerhengste am Nächsten stehen sollten, abgelehnt wurden“, bringt Adi Kern die Stimmung auf den Punkt.

Der Tourismus-Chef der Lipizzanerheimat bezeichnet den geplanten Windpark als „größten Eingriff seit der Eiszeit“. Nach „100 Jahren Kohle und Glas“ erlebe die Region einen Aufschwung durch sanften Tourismus. Noch gebe es keine Langzeitstudie zur Auswirkung der reflektierenden Windräder auf Pferde. Er werde daher bei der Landespolitik eine Standortgarantie für die touristisch immens wichtigen Lipizzaner einfordern. Kern betont: „Es gibt eine Gruppe von Naturschutzverbänden, Anrainern und Gemeinden, die auf jeden Fall fristgerecht Einspruch gegen den Bescheid erheben wird.“

Hier gehts zum Genehmigungsbescheid des Landes Steiermark.

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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