Letzte Wünsche

Grazer Bestattung bietet Begräbnis im All um 10.000 Euro

Steiermark
29.10.2009 15:07
Gregor Zaki, Chef der Grazer Bestattung (Graz AG) im "Steirerkrone"-Interview über unkonventionelle Bestattungen im Weltraum, auf hoher See oder die Herstellung von Erinnerungsdiamanten. Ein Begräbnis auf der Mur, nach niederösterreichischem Vorbild, wo Asche in der Donau verstreut wird, ist für Zaki kein Thema.

"Krone": Es gibt einen Trend zu unkonventionellen Bestattungen. Vor Jahren war etwa das "Weltraumbegräbnis" in aller Munde.
Gregor Zaki: Das ist nach wie vor möglich, wurde bei uns aber nie nachgefragt. Die Kosten sind mit 10.000 Euro auch exorbitant.

"Krone": Wie kann man sich diese Bestattungsart vorstellen?
Zaki: Dabei wird eine Phiole mit etwa einem Milligramm Asche in einem Satelliten hinterlegt.

"Krone": Welche außergewöhnlichen Bestattungsarten bieten Sie denn in Graz an?
Zaki: Die Diamantenbestattung wird manchmal nachgefragt. Hier wird die Asche unter großem Druck zu einem Erinnerungsdiamten verdichtet. Die Kosten belaufen sich auf 7.000 bis 10.000 Euro. Auch Seebestattungen bieten wir an, etwa in Kiel oder Lignano. Prinzipiell gilt, dass man den letzten Wunsch des Verstorbenen respektieren muss.

"Krone": Nicht alles, was gewünscht wird, ist aber auch erlaubt?
Zaki: Nein. Private dürfen zwar eine Urne mit nach Hause nehmen, müssen aber für einen würdigen Platz sorgen. Theoretisch könnte auch das Gesundheitsamt zu einer Überprüfung vorbei kommen.

"Krone": In Niederösterreich wird Asche in der Donau verstreut
Zaki: Das wird gemacht, weil ein Bürgermeister das für seinen Donauabschnitt gestattet, aber rechtlich ist das noch immer fragwürdig. Für uns ist das kein Thema. Es hat sich auch noch nie ein Kunde für ein Murbegräbnis interessiert.

"Krone": Sind diese Naturbestattungen sehr beliebt?
Zaki: Dieser Trend ist spürbar, aber nicht wirklich ausgeprägt. Es gibt Menschen, die sich Baumbestattungen wünschen. Dabei wird die Asche unter einer Baumwurzel begraben. Wir werden das auch anbieten. Hinter dem Urnenfriedhof bauen wir gerade aus. Bei der Urnenbeisetzung liegt der Anteil in Graz ja bei über zwei Drittel. Zusätzlich entsteht auch ein interkonfessioneller Friedhof.

"Krone": Auguren sagten der Grazer Bestattung voraus, dass sie sich an den Privaten die Zähne ausbeißen würde.
Zaki: Das Gegenteil ist der Fall. Wir profitieren, weil wir seriös und pietätvoll sind. Unser Marktanteil liegt bei 80 Prozent!

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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