Stimmungsaufheller

Neues Album von Teenage Bottlerocket

Musik
15.10.2009 14:51
Teenage Bottlerocket. So soll laut US-Musikmedien das nächste große Punk-Ding heißen. Mit ihrer neuen Platte "They Came From The Shadows" unterstreichen sie das, auch wenn ihr Sound nicht wirklich der frischeste und originellste unter der Sonne ist.
(Bild: kmm)

Man nehme einen großen Schuss Ramones, füge noch etwas vom klassischen Westcoast-Punkrock hinzu und garniere das Ganze mit der Essenz des Pop - fertig ist das Punkrock-Gebräu. So präsentieren die vier Jungs aus dem eigentlich ziemlich unrockigen US-Staat Wyoming ihre Debütplatte auf Fat Wreck Chords, dem Label von NOFX-Chef Fat Mike. Ihr Sound lässt ihre "unspektakuläre" Herkunft jedoch nicht erahnen. Vielmehr gehen es Kody (Gitarre, Gesang), Ray (Gitarre, Gesang), Miguel (Bass) und Brandon (Drums) recht energisch und zugleich verspielt an.

Schon beim Opener "Skate or Die" ist klar, wohin die Reise geht: Das Motto lautet Vollgas, auch wenn Teenage Bottlerocket nicht in das rasende Tempo so vieler ihrer nunmehrigen Labelkollegen verfallen. Dem Druck, der hinter ihren Nummern steht, tut das allerdings keinen Abbruch - hier wird einfach drauflosgerockt. Virtuosität sieht zwar sicherlich anders aus, aber wen interessiert das, wenn die Nummern von "They Came From The Shadows" einfach Spaß machen.

Songs wie "Skate Or Die", "Don't Want To Go" oder "Not OK" gehen fast schon unverschämt leicht ins Ohr und setzen sich dort fest. Mehrstimmiger Gesang, bratende Gitarren und der gute alte Vierviertel-Takt an den Drums sind die Zutaten, die dieses Album zum passenden Gemütsaufheller für den unfreundlichen Herbst machen: Teenage Bottlerocket schaffen es in den 14 Liedern ihrer bereits dritten Platte, gute Laune am Stück zu servieren.

Manche mögen nun verächtlich sagen: "Pah, Teenager-Musik". Andere werden antworten: "Na und? Wenn's Spaß macht?". Und genau das ist wohl der richtige Zugang zu diesem Album. Denn, was ist falsch daran, einfach einmal die Gedanken abzuschalten und sich von der Kurzweile mitnehmen zu lassen? Genau: Gar nichts!

Fazit: "They Came From The Shadows" kann nicht mit großen Neuerungen und Innovationen aufwarten. Spaß macht dieses Album aber wie schon lange keines mehr. Das Wort "Teenage" im Namen hat sich diese Band redlich verdient, denn dazu, wie sie mit Pop-Melodien und der Energie des Punkrock jonglieren, gehört schon eine große Portion jugendlicher Unbedarftheit. Teenage Bottlerocket haben mit dieser guten halben Stunde Musik genau das Richtige für die verregneten und viel zu dunklen Herbsttage geschaffen.

8 von 10 kleinen Teenie-Raketen

von Stefan Taferner

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