Zone im Spital bleibt

Inseln für die Raucher sind im Visier

Salzburg
02.03.2018 09:00

Das Schild ist ein Widerspruch in sich: „Raucherzone – nur hier darf geraucht werden.“ Darunter: „SALK – Gemeinsam Rauchfrei.“ Mit den zehn „Tschick“-Inseln im Spital geraten die Landeskliniken unter Zugzwang. Denn die Politik unterschreibt eifrig das Volksbegehren – und verkündet das auch allerorten.

Im Kampf gegen den blauen Dunst wollen die Salzburger Landeskliniken zwar das Rauchen auf dem Klinikgelände weiter einschränken – ganz verbieten werden sie es aber trotzdem nicht, wie Primar Josef Niebauer, Leiter der Betrieblichen Gesundheitsförderung der SALK im Gespräch mit der „Krone“ erklärt. Neu ist demnach, dass die Einhaltung der Raucher-Zonen künftig stärker kontrolliert werden soll. „Was wir nicht mehr wollen ist, dass Besucher über das Klinikgelände spazieren und dabei rauchen“, erklärt er die Maßnahme. Demnach sollen künftig am Eingang des Geländes bereits entsprechende Hinweisschilder angebracht werden sowie große Aschenbecher. Gänzlich allerdings verbannt die SALK den Qualm noch nicht von ihrem Gelände, noch immer ist das „Tschicken“ in ausgewiesenen Zonen erlaubt. Das sorgt insofern für Kritik, weil Ärzte-Vertreter zu den prominenten Fürsprechern des Rauchervolksbegehrens zählen.

22.000 Salzburger haben unterschrieben

Mittlerweile haben in Salzburg knapp 22.000 Männer und Frauen das Volksbegehren unterzeichnet, seit Donnerstagmorgen zählen auch Landesvize Astrid Rössler und Frauenlandesrätin Martina Berthold dazu. Während Landeshauptmann Wilfried Haslauer „generell keine Volksbegehren“ unterschreibt“, gehörte Baulandesrätin Brigitta Pallauf (ÖVP) zu den Unterstützern der ersten Stunde – auch wenn sie sich damit gegen den Kurs der Bundespartei stellt: „Mir war das einfach persönlich ein wichtiges Anliegen“, erklärte sie gegenüber der „Krone“. Auch mehrere ÖVP-Bürgermeister, wie etwa der Walser Ortschef Joachim Maislinger signierten.

Geschlossener tritt naturgemäß der SPÖ-Klub gegen die Abschaffung des generellen Rauchverbots in der Gastronomie auf. Eine Reihe hochrangiger Parteifunktionäre hat seine Unterschrift geleistet, darunter Klubchef Walter Steidl und Vizebürgermeister Bernhard Auinger. Bürgermeister Harald Preuner hat sich  noch nicht beteiligt, habe es aber  vor.

Viele Gastronomen sagen: "Don't Smoke"

Auch viele Gastronomen unterstützen das Anliegen, darunter etwa NEOS-Spitzenkandidat und Hotelier Sepp Schellhorn, der „Don’t Smoke“ bereits vergangene Woche zusammen mit dem Bundesparteichef Matthias Strolz in Salzburg unterzeichnet hat. In Kürze will zudem  Heinz Schaden noch seine Unterschrift leisten – er hatte damals das Schloss Mirabell zur Rauchfreien-Zone erklärt. Mittlerweile darf nicht mal mehr im Schlosshof geraucht werden. Die Bediensteten begrüßen es ausdrücklich, wie etwa Magistratsdirektor Martin Floss, der heute unterzeichnet. Die Debatte über die Raucherinseln im Landeskrankenhaus hat begonnen.

Zitat Univ. Prof. Christian Menzel, langjähriger Spitalsdirektor: "Ich habe als Direktor das Krankenhaus rauchfrei gemacht. Diese Raucherinseln sind ein falsches Signal, vor allem für Patienten."

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